Adriana Stern: Hannah und die Anderen

Ein Jugendroman zum Thema „Multiple Persönlichkeiten“

Hannah ist 15 und auf der Flucht, doch warum und wovor weiß sie nicht. Für Noa vom Mächenhaus, wo sie Aufnahme findet, sind Hannahs „Filmrisse“ erklärlich. Behutsam und durch Tagebuchschreiben lässt sie Hannah die „Anderen“ entdecken und erklärt ihr das Phänomen der „Multiplen Persönlichkeit“. Nur mit Hilfe der „Anderen“, die jeder einen Namen, eine eigene Persönlichkeit und eine eigene Geschichte haben, konnte Hannah so lange Zeit die Misshandlungen und den sexuellen Missbrauch durch die eigene Familie durchstehen. Doch was Hannah geschützt hat, nützt auch ihren Peinigern, denn sobald Hannah ein „Anderer“ ist, kann sie sich später an nichts erinnern.

Adriana Stern versteht es, die Themen Misshandlung, Missbrauch und Drogen so deutlich wie nötig anzusprechen, ohne sie jedoch unnötig detailliert zu beschreiben. Der Wechsel der Perspektiven zwischen dem objektiven Fortgang der Geschichte und den subjektiven Tagebucheinträgen der verschiedenen Persönlichkeiten Hannahs macht den besonderen Reiz des Romans aus.

Für mich und meine 13-jährige Mitleserin war Hannah und die Anderen  spannend wie ein Krimi, und obwohl wir viel zum Thema „Multiple Persönlichkeiten“ erfahren haben, haben wir uns nie „belehrt“ gefühlt.

Adriana Stern: Hannah und die Anderen. Ariadne 2001
www.argument.de

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