Kirsten Boie: Alhambra

Eine Zeitreise ins Jahr 1492

Kirsten Boie ist für mich eine der größten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen der Gegenwart, vielleicht sogar die größte. Besonders beeindruckt mich immer wieder, dass sie für alle Altersklassen schreiben kann, vom Bilderbuch bis zum älteren Jugendlichen, und welch großes Themenspektrum sie abdeckt.

In ihrem Jugendroman Alhambra für ca. 12- bis 14-Jährige beginnt alles ganz harmlos mit einer Klassenreise nach Granada. Boston ist ein stiller Außenseiter, der Mühe hat, sich mit seinen Klassenkameraden zu arrangieren.  Am Abend nach dem Besuch der Alhambra bummelt Boston alleine über den Basar, um nach einem Mitbringsel für seine Mutter zu suchen. Als er eine alte Kachel anfasst, wird er ins Spanien des Jahres 1492 katapultiert: Die katholischen Könige haben soeben Granada von den Mauren befreit und ein Judenedikt und die Inquisition eingeleitet, Christoph Columbus fordert die Ausrüstung einer Seeflotte und die Prinzessin Johanna wartet auf ihren zukünftigen Ehemann Philipp den Schönen. Mitten dort hinein stolpert Boston – eine mehr als gefährliche, aber auch hochspannende Zeitreise. Aber wie kann er zurückkehren?

Das Buch ist eine Mischung aus sehr gut gemachtem Geschichtsunterricht und Abenteuerroman, spannend, gut recherchiert und mit sehr aktuellen Bezügen. Das Nachwort und die das alphabetische Verzeichnis historischer Personen, Orte und Begriffe hilft beim Verstehen der nicht immer ganz leichten historischen Zusammenhänge.

Kirsten Boie: Alhambra. Oetinger 2007
www.oetinger.de

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