Asta Scheib: In den Gärten des Herzens

Romanbiografie der bayerischen Schriftstellerin Lena Christ (1881 – 1920)

Lena Christ, unehelich geborene Häuslerstochter, verlebte bis zu ihrem achten Lebensjahr eine glückliche Kindheit bei den Großeltern. Ihr Leidensweg begann, als Mutter und Stiefvater sie als billige Arbeitskraft in ihre Gaststätte holten, wo sie schwer misshandelt wurde. Mit 19 Jahren floh sie in die Ehe mit einem Trinker, der sie ebenfalls misshandelte und vergewaltigte. Von den drei Kindern verlor sie bei der Trennung den Sohn an die Schwiegereltern. Es folgte der vollkommene soziale Abstieg in einer heute kaum vorstellbaren Ausprägung.

Als sie im fortschrittlichen Schwabinger Krankenhaus behandelt wurde, erkannte dort Professor Kerschensteiner ihr Talent und ermutigte sie zum Schreiben. Nach ihrer Entlassung lernte sie den Schriftsteller Peter Jerusalem kennen, der sie einerseits förderte und ermutigte, andererseits wieder ausbeutete. Auch diese zweite Ehe scheiterte. Nachdem sie aus Geldnot Gemäldesignaturen gefälscht hatte, beging Lena Christ 1920, von Peter Jerusalem dazu überredet, Selbstmord.

Asta Scheib hat das Leben dieser leider weitgehend vergessenen Schriftstellerin in ihrer Romanbiografie sehr gut recherchiert und erzählt packend das Schicksal einer Frau, die keine Chance auf ein würdiges Leben hatte.

Asta Scheib: In den Gärten des Herzens. dtv 2006
www.dtv.de

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