Buch und Buchhandel in Zahlen 2019

  Zahlen, Fakten und Analysen zum Buchmarkt

Das vermutlich meistgelesene Sachbuch der Buchbranche ist das seit 1952 alljährlich erscheinende Zahlenwerk Buch und Buchhandel in Zahlen. Auch ich warte jedes Jahr im Sommer darauf, die Bilanzen quer durch alle Handelsstufen des Kulturguts Buch mit Verlagssparte, Zwischenbuchhandel und Sortiment zu sichten, einerseits aus beruflichem Interesse, andererseits aus privater Neugier. Wie haben sich die Umsätze in der Buchbranche im Vorjahr entwickelt? Welche Warengruppen und Editionsformen sind Gewinner, welche Verlierer? Wie sieht es mit dem Absatz über die unterschiedlichen Vertriebswege aus? Wie haben sich die Freizeitaktivitäten und das Leseverhalten der Bundesbürger verändert? Wie steht es um den E-Book-Markt, wie um das Geschäft mit Lizenzen? Und nicht zuletzt: Wie sieht die Bilanz der Sortimentsbuchhandlung quer durch alle Umsatzgrößen aus? Selbstverständlich gibt es vorab regelmäßige Zwischenberichte in der Branchenpresse und die Zahlen sind deshalb keine vollständige Überraschung, trotzdem ist diese zusammenfassende Bilanz von großem Wert. Dass die Tabellen und Grafiken alljährlich nach dem gleichen Muster erstellt werden, trägt zum leichten Überblick bei. Die Texte dazwischen sind einerseits verständlich geschriebene Zusammenfassungen, die den Fokus auf die wesentlichen Aussagen der grafischen Darstellungen legen, liefern andererseits aber auch Interpretationshilfen und Gründe.

Einige der für mich wichtigsten Zahlen und Fakten zum Jahr 2018 möchte ich kurz zusammenfassen:

  • Mit glücklicherweise stabilen 9,13 Milliarden Euro Gesamtumsatz war der „kulturelle Riese“ Buchmarkt auch 2018 vergleichsweise ein „finanzieller Zwerg“. Erfreulich ist der Ausblick auf 2019, der bisher auf eine deutliche Steigerung hoffen lässt.
  • Beim Vergleich der Vertriebskanäle bleibt der stationäre Buchhandel (ohne E-Commerce) zwar wichtigster Vertriebsweg für Bücher mit 46,8%, hat aber erneut 0,7% verloren. Der E-Commerce verzeichnet ein Wachstum von 4% und machte 2018 19,5% am Gesamtumsatz der Branche aus. Dazu gehören sowohl Amazon als auch die Online-Shops stationärer Buchhandlungen.
  • E-Books (ohne Schul- und Fachbücher) machten 2018 5% am Publikumsmarkt aus (2017: 4,6%), obwohl die Durchschnittspreise weiter stark fielen (2018: 6,19 Euro statt 2010: 10,71 Euro).
  • Hard- und Softcover haben ihren Marktanteil mit 76% weiter ausgebaut, Taschenbücher dagegen mit 21,4% weiter an Umsatz verloren.
  • Umsatzstärkste Warengruppe ist weiterhin die Belletristik mit stabilen 31,5%, gefolgt vom ebenfalls stabilen Kinder- und Jugendbuch mit 16,6%, Ratgebern mit um 1,2% geschrumpften 14%, Schule + Lernen mit stabilen 11%, dem Sachbuch mit um 5,5% gewachsenen 10,6% und der leicht geschrumpften Reise.
  • Die Preissteigerung bei Büchern lag 2018 bei 1,2%.
  • Die Buchproduktion, die seit 2010/11 nahezu kontinuierlich zurückgeht, lag 2018 bei den „echten“ Neuerscheinungen, also ohne Neuauflagen, bei immer noch stolzen 71.548, wobei E-Books und POD-Titel nur zu einem kleinen Teil erfasst werden. Keine alarmierende Zahl, sondern lediglich eine vorsichtigere Programmplanung der Verlage und Reaktion auf Flächenverkleinerungen im Sortiment.

Allen, die Lust auf noch viel mehr anschaulich dargebotene Zahlen und Daten rund um die spannende Buchbranche haben, kann ich Buch und Buchhandel in Zahlen 2019 wärmstens empfehlen.

Buch und Buchhandel in Zahlen 2019. Hrsg. vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V. 2019
www.mvb-online.de

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