„Von Sara habe ich gelernt, dass einer nur überlebt, wenn er singt und redet“
Sar
a Broffe, Deckname Sumatra, 37 Jahre alt und Mutter von vier Kindern, führt nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes kleinere Aufträge im Widerstand gegen eine marode Militärjunta aus. Als sie verhaftet wird, übersteht sie die Monate im Haus am Stadtrand bis zum Ende des Bürgerkriegs nur duch Zwiegespräche mit ihrem toten Mann, durch falsche Geständnisse, die sie häppchenweise preisgibt, und durch das Summen von Kinderliedern.
Im Nebenzimmer verrichtet der Cellist Frits seine Arbeit, ein typischer kleiner Beamter, der versucht, durch Nichtwissenwollen nichts zu wissen. Er erledigt als Angestellter des Innenministeriums die Büroarbeit, untersucht Saras gesummte Tonfolgen auf geheime Botschaften und spielt Cello, so laut, dass Saras Schreie nicht nach außen dringen können. Zu seiner Leidenschaft für die Musik kommt allmählich eine weitere: die Liebe zu Sara. Er setzt alles daran, sie zu befreien. Als der Krieg zu Ende und Sara frei ist, heiraten die beiden. Doch nun gerät Frits ins Visier der neuen Machthaber, er wird verhaftet, seine Rolle im alten Regime soll geklärt werden. Während der Haft schreibt er seinen Bericht, der neben der aus kurzen, reportagehaften Sätzen bestehenden Erzählung das Buch ausmacht.
Sara tanzt ist der erste Roman des Journalisten Erwin Koch, der zuvor nur Reportagen und Hörspiele veröffentlicht hatte. Er basiert auf einer wahren Geschichte, doch der Schauplatz und sogar die Sprache wurden so verfremdet, dass die Zuordnung nicht möglich ist. Beim Lesen habe ich jedoch immer das Bild eines südamerikanischen Landes vor Augen gehabt.
Der Roman hat mich vor allem durch all das berührt, was nicht ausgesprochen wird. Mit keinem Wort beschreibt Koch, was mit Sara während der Verhöre passiert, man hört nur das Cellospiel. Trotzdem, oder vielleicht gerade deshalb, ist mir dieses Buch beim Lesen besonders nahe gegangen.
dheit in Schweden assoziieren wir mit Bullerbü, doch bei Leena gibt es in den 1960er- und 1970er-Jahren keine heile Welt. Als Kind finnischer Gastarbeiter lebt sie in der Sozialsiedlung Fridhem in Ystad, umgeben von Armut und Alkoholismus. Ihre Eltern sind Quartalssäufer, auf Perioden der Normalität folgen schwere Abstürze und die Abwärtsspirale dreht sich immer schneller. Alle Versuche von Leena, Hilfe von außen zu bekommen, scheitern kläglich.
as Italien der Renaissance: Papst Alexander VI (1431 – 1503), Spross eines kleinen spanischen Adelsgeschlechts, in die Kurie gekommen dank seines Onkels, durch Bestechungen 1492 auf den Heiligen Stuhl gelangt, richtet seine Politik zielstrebig auf die Versorgung seiner Familie mit Geld, Land und Titeln.



Siri hat vor einigen Jahren ihren geliebten Mann Stefan durch einen Tauchunfall verloren. Es wurde nie eindeutig geklärt, ob es sich dabei um einen Selbstmord handelte. Jahre hat sie gebraucht, um darüber hinwegzukommen, aber nun hat sie in dem Polizisten Markus eine neue Liebe gefunden und mit im zusammen einen kleinen Sohn, Erik. Doch noch gelingt es ihr nicht, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Bei der Durchsicht von Stefans Sachen stößt sie auf Dinge, die sie daran zweifeln lassen, wie gut sie Stefan wirklich kannte. Kann es sein, dass ihr Bild von ihm nichts mit der Wirklichkeit gemein hat? Wird sie sich jemals von der Vergangenheit befreien können?
