Was für ein Urlaub!
Ein ganz gewöhnlicher Sommerurlaub in Griechenland sollte es werden, doch dann landen Mama und Papa Glockenspiel, Valentina, Nils und der Plüschhase Stinkebär aus Versehen in Island. Reykjavik statt Athen und dann noch die ungewöhnlichste Unterkunft aller Zeiten: Das Hotel Haarsträub macht seinem Namen alle Ehre. Winzig von außen entpuppt es sich als Hotel mit 178.899 Räumen und riesiger Halle, das Zimmer der Glockenspiels liegt weit oben, obwohl sie eindeutig nur abwärts gegangen sind, die Toilette hängt an der Decke, die Bilder können sprechen, im Schrank wohnt ein Zwerg mit Geige, die Speisekarte ist gewöhnungsbedürftig bis eklig und sowohl die Hotelangestellten wie die anderen Gäste sind Monster in allen Farben, Formen und Behaarungsvarianten. Während die Eltern von einem Schock in den anderen fallen und bereits über die Abreise nachdenken, findet Valentina ihre Umgebung immer spannender und hat keine Angst, im Gegensatz zu den Monstern, die mit Märchen über die gemeingefährlichen Menschen aufgewachsen sind. Und bekanntlich gruselt man sich am meisten vor dem, was man nicht kennt… Zum Glück kann Valentina diese Ängste ausräumen und der Urlaub wird doch noch ein Erfolg – Wiederholung nicht ausgeschlossen!
Das absolut schräge Kinderbuch Monsterhotel von Thomas Montasser hat mich durch die vielen lustigen Einfälle, die beeindruckend hohe Monsterdichte und die Situationskomik überzeugt. Die zahlreichen farbenfrohen, oft großformatigen Illustrationen von Stefanie Reich sind witzig und passen gut zum Ton der Geschichte. Zwar käme ein Urlaub im Monsterhotel alleine schon wegen der Speisekarte und der Währung in ekligen Popeln für die meisten wohl eher nicht in Frage, doch die Begleitung der sympathischen Familie und der friedlichen Monster macht Kindern ab sechs beim Zuhören und fortgeschrittenen Lesern ab etwa Klasse drei garantiert Spaß und regt die Fantasie an, egal ob Junge oder Mädchen.
Thomas Montasser & Stefanie Reich: Monsterhotel. Thienemann 2017 www.thienemann-esslinger.de/thienemann