Annas schönster Schultag
Lesedetektive heißt die Erstleserreihe aus dem Duden Verlag, bei der die beiliegenden Lesezeichen als Lösungsschlüssel für die eingestreuten Quizfragen dienen. Die Bände der Reihe sind nach Klassen unterteilt. Ich selber bevorzuge eine Einteilung in verschlüsselte Lesestufen, da man schlechten Leserinnen und Lesern so auch ein Buch für eine niedrigere Stufe in die Hand geben kann, ohne sie damit zu beschämen.
Anna und der Meerschweinchenvampir richtet sich an Zweitklässler und ist deswegen in großer Fibelschrift und im Flattersatz gedruckt, hat kurze Zeilen, überwiegend einfache Wörter, viele Bilder zur Unterstützung des Textverständnisses und wenig Text pro Seite. Es gibt keine Unterteilung in Kapitel. Für ehrgeizige Erstklässler dürfte die Textmenge ebenfalls zu bewältigen sein.
Anna ist ein fantasievolles Mädchen mit einer Vorliebe für Vampire. Sie trägt einen schwarzen Umhang, hat ihr Bett wie einen Sarg schwarz gestrichen und trinkt blutroten Tomatensaft. Leider wird sie in der Schule deshalb gehänselt, vor allem Paula macht ihr das Leben schwer, und so wünscht sie sich sehnlichst einen Vampirfreund. Ihr Vater weiß Abhilfe und am nächsten Tag zieht Graf Dracula bei ihr ein, der schwarze Meerschweinchenvampir. Als in der Schule Haustiertag ist und alle ihre Tiere mitbringen dürften, steckt Anna mit ihrer Fantasie fast alle an und schließlich hilft sie sogar Paula, so dass die beiden erstmals zusammen lachen können.
Die Geschichte ist hübsch erzählt und die Rätselfragen zwingen dazu, genau zu lesen. Die Illustrationen treffen allerdings nicht immer meinen Geschmack.
Christine Goppel: Anna und der Meerschweinchenvampir. Duden 2013
www.fischerverlage.de
Dieses Buch hat mir vor Augen geführt, wie leicht ein Autor seine Leser zu manipulieren vermag. Ohne dass es je explizit ausgesprochen wird, gehen wir automatisch von bestimmten Annahmen aus, und in diesem Fall brachte erst das Nachwort die entscheidende Information, die das ganze Geschehen des Romans in ein völlig neues Licht taucht. Spontan hat das Ende in mir den Wunsch geweckt, mit der Lektüre unter diesen veränderten Voraussetzungen noch einmal von vorn zu beginnen. Eine schriftstellerische Meisterleistung!
Wer sagt denn, dass Vampire gierige Blutsauger sind, die sich in finsteren Särgen mit Spinnenweben zudecken?
Im winterlichen Fjällbacka wird die Leiche der reichen, schönen und selbstbewussten Alexandra Wijkner gefunden, kunstvoll drapiert in einer Badewanne und von Eis umschlossen wie eine Eisprinzessin.
Der Kunsthistoriker und Fotograf Michael Brix hat in diesem Bildband den Garten von Schloss Vaux le Vicomte bei Paris, das erste Werk des Gartenarchitekten André Le Nôtre, dokumentiert. Den Auftraggeber, seinen Finanzminister Nicolas Fouquet, ließ Ludwig XIV. dafür einsperren. Er verzieh ihm die Demonstration von Modernität, Eleganz und Aufstieg nicht.
Ein Tipp vorweg: Hätte ich das Nachwort von Stefan Moster zur politischen Situation 1972 in Finnland vor der Lektüre des Romans gelesen, hätte ich manches besser verstanden.
Mit seinem Lachen bezaubert Anton den kleinen Gustav schon in der Vorschule. Gustav, dessen Liebe zur Mutter nicht erwidert wird, der vaterlos und bitterarm in der Nachkriegszeit in Matzlingen im Schweizer Mittelland aufwächst und zur Selbstbeherrschung erzogen wird, liebt und bewundert den klavierspielenden Bankierssohn vom ersten Augenblick an und fühlt sich in dessen Familie geborgen. Doch über 50 Jahre müssen vergehen, viele falsche Wege beschritten werden, bis beide ihr Zuhause finden.
Anlässlich des 125. Geburtstages von Stefan Zweig, einem der großen Autoren des 20. Jahrhunderts, erschien 2006 Oliver Matuscheks Biografie Drei Leben – Eine Biographie. Ich habe mich gefragt, ob es dieser angesichts von Stefan Zweigs herausragender Autobiografie Die Welt von gestern überhaupt bedarf, aber da er selber nur äußerst sparsam über sein eigenes Leben und viel mehr über die Zeit berichtet („Es wird eigentlich nicht so sehr mein Schicksal sein, das ich erzähle, sondern das einer Generation.“), erfahren wir bei Matuschek durchaus viel Neues.
Da hat sich der kleine Esel Ferdinand, den alle immer nur auf später vertrösten, so auf Emmi, die Enkelin seiner Besitzer gefreut. Bei ihr will er endlich ein richtiger Kinder-Führesel werden, aber dann findet Emmi Esel langweilig und möchte lieber ein Pony. Welche Enttäuschung!