Mord im winterlichen Fjällbacka
Im winterlichen Fjällbacka wird die Leiche der reichen, schönen und selbstbewussten Alexandra Wijkner gefunden, kunstvoll drapiert in einer Badewanne und von Eis umschlossen wie eine Eisprinzessin.
Erica Falck, Schriftstellerin, vorübergehend zurückgekehrt nach Fjällbacka, um den Nachlass der kürzlich tödlich verunglückten Eltern zu ordnen, und beruflich wie psychisch unter einem enormen Druck stehend, ist eine der ersten am Fundort ihrer ehemals besten Kinderfreundin. Nicht nur Erica ist überzeugt, dass es sich nicht um einen Selbstmord handelt.
Beauftragt, einen Nachruf zu verfassen, und nicht ganz uneigennützig, denn nach mehreren Biografien würde sie gerne auch einen Roman über Alex‘ Leben schreiben, beginnt Erica mit Recherchen und merkt schnell, dass ihr wesentliche Puzzleteile aus der Vergangenheit fehlen. Doch zum Glück ist sie bei ihren Ermittlungen nicht allein. Patrik Hedström, ein ehemaliger Schulkamerad, der schon damals ein Auge auf sie geworfen hatte, ist jetzt Kriminalassistent in Fjällbacka, und zu ihrem Erstaunen bemerkt Erica, dass er nicht nur attraktiv, sondern auch sehr sympathisch ist…
Der spannende Fall mit den weit in die Vergangenheit zurückreichenden Fäden, die liebevolle Ausarbeitung der Figuren, die Beschreibung des winterlichen Fjällbacka mit all seinem Eis und Schnee, die beginnende Liebesgeschichte zwischen Erica und Patrik sowie die gleichzeitig überraschende und logische Auflösung haben mir bei diesem typisch schwedischen Krimi sehr gefallen. Der Beginn der Reihe um das Ermittlerduo Erica Falck und Patrik Hedström ist vielversprechend und macht Lust auf mehr, zumal ich gerne erfahren möchte, wie es mit den beiden weitergeht.
Dies war das erste Buch, das ich im schwedischen Original gelesen habe. Mit einem Niveau irgendwo zwischen A2 und B1 war es erstaunlicherweise auch ohne Wörterbuch überhaupt kein Problem und hat mir sehr großen Spaß gemacht.
Camilla Läckberg: Isprinsessan. Månpocket 2004
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Der Kunsthistoriker und Fotograf Michael Brix hat in diesem Bildband den Garten von Schloss Vaux le Vicomte bei Paris, das erste Werk des Gartenarchitekten André Le Nôtre, dokumentiert. Den Auftraggeber, seinen Finanzminister Nicolas Fouquet, ließ Ludwig XIV. dafür einsperren. Er verzieh ihm die Demonstration von Modernität, Eleganz und Aufstieg nicht.
Ein Tipp vorweg: Hätte ich das Nachwort von Stefan Moster zur politischen Situation 1972 in Finnland vor der Lektüre des Romans gelesen, hätte ich manches besser verstanden.
Mit seinem Lachen bezaubert Anton den kleinen Gustav schon in der Vorschule. Gustav, dessen Liebe zur Mutter nicht erwidert wird, der vaterlos und bitterarm in der Nachkriegszeit in Matzlingen im Schweizer Mittelland aufwächst und zur Selbstbeherrschung erzogen wird, liebt und bewundert den klavierspielenden Bankierssohn vom ersten Augenblick an und fühlt sich in dessen Familie geborgen. Doch über 50 Jahre müssen vergehen, viele falsche Wege beschritten werden, bis beide ihr Zuhause finden.
Anlässlich des 125. Geburtstages von Stefan Zweig, einem der großen Autoren des 20. Jahrhunderts, erschien 2006 Oliver Matuscheks Biografie Drei Leben – Eine Biographie. Ich habe mich gefragt, ob es dieser angesichts von Stefan Zweigs herausragender Autobiografie Die Welt von gestern überhaupt bedarf, aber da er selber nur äußerst sparsam über sein eigenes Leben und viel mehr über die Zeit berichtet („Es wird eigentlich nicht so sehr mein Schicksal sein, das ich erzähle, sondern das einer Generation.“), erfahren wir bei Matuschek durchaus viel Neues.
Da hat sich der kleine Esel Ferdinand, den alle immer nur auf später vertrösten, so auf Emmi, die Enkelin seiner Besitzer gefreut. Bei ihr will er endlich ein richtiger Kinder-Führesel werden, aber dann findet Emmi Esel langweilig und möchte lieber ein Pony. Welche Enttäuschung!
Tariq Ali, 1943 in Pakistan geboren, der inzwischen als Journalist, Schriftsteller, Historiker und Fillmproduzent in London lebt, und den Daniel Cohn-Bendit als „Grenzgänger zwischen der westlichen und arabischen Welt“ charakterisiert, lässt in diesem historischen Roman das Osmanische Reich des Jahres 1899 wiederauferstehen.
Dies ist kein durchgängiger Roman, es ist aber auch keine zufällige Sammlung von Kurzgeschichten zum Thema Liebe, denn je länger man liest, desto mehr Verbindungen zwischen den vier Geschichten kann man entdecken, und genau daran hatte ich beim Lesen großen Spaß. Am Ende finden die Geschichten wunderbar zusammen und bilden doch ein Ganzes, obwohl sich die Figuren nur am Rande begegenen, fast wie Kugeln auf einem Billardtisch, die einander streifen oder zusammenprallen und dann wieder auseinanderdriften. Dass dies wie unausweichliche Fügungen und nicht im Mindesten konstruiert auf mich gewirkt hat, ist der Erzählkunst des Franzosen Grégoire Delacourt zuzuschreiben, der die Handlung mit spielerischer Leichtigkeit erzählt.
Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, weil Doktor Glas, der schwedische Klassiker von Hjalmar Söderberg aus dem Jahr 1905, auf den sich Kerstin Ekman bezieht, für mich ein großartiger Roman ist. Darin träumt ein junger, einsamer und melancholischer Arzt von einer großen Tat und bringt einen verhassten Patienten, einen Pastor, mit Zyankalipillen um. Der perfekte Mord bleibt ungesühnt.