Simon Stranger zu Gast beim literarischen Vormittag in der Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule Stuttgart

© M. Nickel

Norwegen als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2019 schickt Autoren und Autorinnen auf Reisen und die Johann-Friedrich-von-Cotta-Schule durfte am 23.10. den mit dem Preis der norwegischen Buchhändler 2018 ausgezeichneten Simon Stranger begrüßen. Bereits im Frühsommer hatte ich die ersten Kontakte zu Thomas Böhm, im Gastland-Team zuständig für die Zusammenarbeit mit dem Buchhandel, geknüpft. Ihm und NORLA, Norwegian Literature Abroad, die im Auftrag der norwegischen Regierung den Ehrengastauftritt organisierte, ist es zu verdanken, dass diese großartige Veranstaltung stattfinden konnte.

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Mehr als 100 Schüler und Schülerinnen des Wirtschaftsgymnasiums sowie Medienkaufleute und Buchhändler aus der Berufsschule konnten in der Aula an diesem Literaturvormittag in englischer Sprache teilnehmen. Vorbereitet und gestaltet wurde der Vormittag von den Buchhändlerklassen B3A und B4, die im Rahmen eines Langzeitprojekts für die Dekoration der Aula mit zum Holocaust-Roman Vergesst unsere Namen nicht passenden Stolpersteinen sorgten, den Flyer gestalteten, die Begrüßung, das Interview, die Lesung eines Romanauszugs auf Deutsch und die Verabschiedung übernahmen und schließlich im Rahmen eines „Kaffeslabberas“ im kleinen Kreis mit Brezeln, Kuchen und Kaffee bewirteten.

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Der charismatische Simon Stranger riss mit seinem lebendigen und bestens auf das Publikum abgestimmten Vortrag alle mit und zog Parallelen vom norwegischen Gestapo-Helfer Henry Oliver Rinnan aus seinem Roman bis zum norwegischen Massenmörder Anders Breivik 2011 und zum Attentäter von Halle im Oktober 2019. Mit der Begeisterung für sein Thema konnte Simon Stranger die Zuhörer und Zuhörerinnen in der Aula spürbar anstecken. Dabei stand für ihn nicht die Frage der Schuld im Vordergrund. Vielmehr geht es ihm darum, die Namen der Opfer im Gedächtnis zu halten und den Gründen für die Radikalisierung vor allem junger Menschen früher und heute nachzugehen, um dadurch Gewalttaten zukünftig vorzubeugen. Simon Stranger macht Mut, dass dies gelingen kann.

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