Mercè Rodoreda: Auf der Plaça del Diamant

Die Folgen des Krieges

Mercè Rodoreda wurde 1909 in Barcelona geboren. Als politisch engagierte Schriftstellerin ging sie 1939 ins Exil, zuerst nach Frankreich, dann in die Schweiz. Sie starb 1983 in Romanyà de la Selva. Heute gilt sie als eine der wichtigsten katalanischen Autorinnen.

In ihrem bekanntesten Roman Auf der Plaça del Diamant erzählt eine sehr einfache Frau, Natàlia, ihre Lebensgeschichte vor, während und nach dem Spanischen Bürgerkrieg in genau dem einfach-naiven Stil, den man von ihr erwartet. Sie berichtet fast monoton und absolut ehrlich von ihrer Heirat mit Quimet, einem Aushilfsschreiner und Hobby-Taubenzüchter, ihren beiden Kindern, der finanziellen Not, aus der heraus sie eine Stelle als Dienstmädchen antritt, dem Tod ihres Mannes auf Seiten der Volksfront im Spanischen Bürgerkrieg, ihren Selbstmordplänen angesichts des Hungers und ihrer Rettung in ein neues Leben. Der Kreis schließt sich mit Heirat der Tochter unter völlig veränderten Voraussetzungen.

Auf der Plaça del Diamant ist kein politischer Roman und keiner, der das Elend der Schlachtfelder zeigt. Vielmehr erzählt er von den Folgen des Krieges für die, die ohne ihr Zutun und ohne überhaupt die Zusammenhänge zu verstehen, in ein Stück Geschichte verwickelt werden.

Mercè Rodoreda: Auf der Plaça del Diamant. Suhrkamp 2007
www.suhrkamp.de

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