Dichtung und Wahrheit
Bei seinem Erscheinen 1929 ein Bestseller, ist der hochinteressante autobiografische Roman des schwedischen Arztes, Psychologen, Tier- und Pflanzenfreundes, Schöngeistes und Weltenbummlers zu Unrecht heute fast vergessen.
Nach dem Medizinstudium in Paris eröffnete der 1857 in Oskarshamn, Schweden, geborene Munthe in der französischen Hauptstadt eine Praxis. Zugleich Modearzt der Reichen und Armenarzt, erkannte er früh Grenzen und Mechanismen seiner Tätigkeit. 1884 war er während der Choleraepidemie in Neapel, ab 1890 in Rom, außerdem Leibarzt der schwedischen Königin Viktoria.
Schon 1876 verliebte er sich in die Insel Capri und die Kapelle San Michele. Seinen Lebenstraum verwirklichte er, indem er dort um 1900 seine berühmte Villa, die lange als eines der schönsten Häuser der Welt galt, mit dem fantastischen Garten errichtete. Heute im Besitz des schwedischen Staates, wird sein Anwesen als Museum genutzt.
Munthe starb 1949 am schwedischen Königshof.
Axel Munthe beschrieb seine Memoiren als „abenteuerliche Lebenserinnerungen“: „Einige Szenen liegen im unbestimmten Grenzland zwischen wahr und unwahr“. Seit Thomas Steinfeld 2012 seine kritische Auseinandersetzung mit Munthes Lebenserinnerungen unter dem Titel Der Arzt von San Michele – Axel Munthe und die Kunst, dem Leben einen Sinn zu geben veröffentlicht hat, wissen wir, wieviel Fantasie in seinem Werk enthalten ist. Trotzdem sind die leichtfüßig und elegant erzählten, oft humorvollen und sehr unterhaltsamen, aus Episoden bestehenden Erinnerungen auch heute noch lesenswert, nicht nur für Liebhaber der Insel Capri.
Axel Munthe: Das Buch von San Michele. List 2009
www.ullsteinbuchverlage.de
Fantastisch, unterhaltsam, manoid, unglaubwürdig, toll! also nix mit Autobiografie…… einzigartig