Auf dem Weg zum politischen Aschermittwoch in Landshut war Robert Habeck am Faschingsdienstag im Stuttgarter Hospitalhof zu Gast. Der Abend abseits der Parteipolitik, wohl aber voller gesellschaftspolitischer Fragen, fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Demokratie leben – Teilhabe sichern“ statt, einer Kooperation zwischen dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof und der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Im mit rund 1000 Zuhörerinnen und Zuhörern mehr als vollbesetzten Saal las der Doktor der Philosophie und Grünen-Vorsitzende aus seinen Büchern Wer wir sein könnten und Wer wagt, beginnt und beantwortete punktgenau und mit Beispielen illustriert Fragen aus dem Publikum.
„Wie wir sprechen, entscheidet darüber, wer wir sind – auch und gerade in der Politik”
Sprache ist mehr als eine Stilfrage. Sprachliche Grenzverschiebungen, die immer auch politische Grenzverschiebungen nach sich ziehen, und eine Sprache, die spaltet und ausgrenzt, destabilisieren unsere Gesellschaft und gefährden unsere Demokratie. Stattdessen plädierte Robert Habeck für einen wertschätzenden Dialog mit Anerkennung und Respekt als Grundvoraussetzung für dessen Gelingen. Kein Widerspruch dazu ist seine Forderung nach einem schärferen Streit und weniger Sprachlosigkeit in der politischen Debatte – unter den vorgenannten sprachlichen Voraussetzungen.
Auf Fragen aus dem Publikum sprach Robert Habeck über seine Motivation, sich politisch zu engagieren („die Chance, den Unterschied zu machen und eine Rolle spielen zu können“), seine sprachlichen und denkerischen Vorbilder („Immanuel Kant, Albert Camus und Václav Havel“) und die Voraussetzungen für mehr Menschlichkeit in der Politik („Fehlertoleranz und Vertrauensraum gewähren“).
Ein sehr authentischer Robert Habeck und ein unvergesslicher Abend, der mit dem Wort „Zuversicht“ endete.
Spannend!