Ein historischer Roman aus der Zeit der Reformation
Zum Reformationsjubiläum 2017 passt der historische Roman Zeit des Lavendels von Petra Gabriel, in dem es um das dramatische Schicksal einer jungen Frau Mitte des 16. Jahrhunderts geht. Der Bauernkrieg ist kaum 20 Jahre vorbei, die Buntschuhler noch in den Wäldern, Luthers Lehren faszinieren immer mehr Menschen, obwohl die katholische Kirche die „Ketzer“ verfolgt, und die Hexenverfolgungen sind auf ihrem Höhepunkt.
Im Mittelpunkt des Romans steht Katharina, ein Findelkind, das im weltlichen Damenstift Seggingen aufgezogen wurde. Als sie wegen ihrer Heilkünste als Hexe „entlarvt“ wird, muss sie zur Schwester der Äbtissin des Stifts ins reformierte, tolerante Basel fliehen. Dort verfällt sie dem Diakon, Frauenheld und Bösewicht Thomas Leimer, der mit den Protestanten sympathisiert. Es bedarf zahlreicher Verwicklungen und Schicksalsschläge, ehe es für Katharina zu einem Happy End kommt.
Ich habe bei der Lektüre wieder einmal festgestellt, dass historische Romane dieser Art nicht mein Ding sind, weder in sprachlicher Sicht noch mit der klaren Gut-Böse-Zuordnung. Außerdem bin ich mit der Figur der Katharina und ihren Entscheidung nicht recht warm geworden. Wer aber gerne historische Romane mit einer Liebesgeschichte liest, wird mit diesem Buch wahrscheinlich glücklicher als ich.
Petra Gabriel: Zeit des Lavendels. Bastei Lübbe 2002
www.luebbe.de/bastei-luebbe