Thomas Fuchs: Alleingelassen

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Wie kann es passieren, dass Kinder, von ihren Eltern verlassen, unbemerkt wochenlang in verwahrlosten Wohnungen hausen?

In Alleingelassen hat Thomas Fuchs sich genau dieser Problematik angenommen. Im Mittelpunkt steht der 13-jährige John (Vater unbekannt),
ein intelligenter Junge, der längst die Führung der Familie übernommen hat, zu der die zehnjährige Carmen (Vater Soldat, verschwunden), der siebenjährige Maik (Vater Ingenieur, verschwunden) und eine schwache, naive Mutter gehören. Gerade hat die Familie auf Johns Druck wieder einmal die Stadt gewechselt und dieses Mal scheint alles besser zu gehen: Die Mutter hat einen Job in einer Gärtnerei, die Wohnung liegt in einem besseren Viertel und die beiden Kleinen werden im Hort betreut. Doch gerade als das normale, langweilige Leben, nach dem John sich so sehnt, zum ersten Mal Wirklichkeit geworden ist, wird die Mutter wieder schwanger, zieht zu ihrem neuen Freund und John steht alleine da. Verzweifelt versucht er, die Fassade so lange wie möglich aufrecht zu halten…

Ein aufrüttelndes Buch, das allen Lesern ab 15, vor allem aber auch Lehrern
und Erziehern helfen kann, Warnsignale vernachlässigter Kinder schneller zu
erkennen.

Thomas Fuchs: Alleingelassen. Arena 2008
www.arena-verlag.de

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