Hinter den Kulissen einer Schönheitsklinik
Nach Bestechung, Menschenschmuggel, Ritualmorden, Rechtsextremismus u. a. in den ersten beiden Bänden der Reihe, geht es im dritten Band mit dem Triester Commissario Proteo Laurenti um den Organhandel, ein Thema, das sich von Afrika und Indien immer mehr ins arme Osteuropa verlagert. Triest, eine Stadt, die früher eher eine Randlage hatte, gerät durch seine Geografie im Dreiländereck Italien/Slowenien/Kroatien in den letzten Jahren immer mehr in die Situation einer Schnittstelle zwischen West und Ost und wird zunehmend für das internationale Verbrechen interessant.
Im aktuellen Fall kommt der deutsche Bundeskanzler zum Treffen mit Berlusconi nach Triest. Laurenti befindet sich in einem Begleitfahrzeug, als ein junger Mann mit OP-Schürze ins Fahrzeug springt und zu Tode kommt. Die Polizei vermutet einen Osteuropäer, der Mann war kräftig und gesund. Kurz danach wird der Chefarzt der sehr exklusiven Schönheitsklinik „La Salvia“ ermordet. Hängen beide Fälle zusammen, und wenn ja, wie? Ist die Geheimniskrämerei in der Klinik wirklich nur dem promienten Patientenklientel geschuldet?
Commissario Laurenti, versöhnt mit seiner Frau, im neuen Haus und mit heimlicher Geliebter, beginnt mit seinen Ermittlungen in einem sehr spannenden Kriminalfall, in dem wie immer zahlreiche Handlungsstränge ineinander verwoben sind.
Ein empfehlenswerter Krimi, in dem mir besonders das Triester Lokalkolorit, die sarkastisch-kritischen Seitenhiebe auf das politische Klima unter Berlusconi, die Darstellung der deutsch-italienischen Beziehungen und das sensible Thema Organhandel gut gefallen haben.
Veit Heinichen: Tod auf der Warteliste. dtv 2004
www.dtv.de
In Lila, Lila plaudert Martin Suter sozusagen aus dem Nähkästchen, denn es geht um den Literaturbetrieb.
Dies ist kein 08/15-Krimi, sonst wäre er nicht bei Suhrkamp erschienen und würde nicht die Krimi-Bestenliste der Zeit im Juni 2016 anführen. Außergewöhnliches Personal, ein sehr pointierter, lässiger Stil, geistreiche, oft sogar witzige Dialoge und eine durchdachte Handlung zeichnen ihn aus.
Im vierten Band von Arne Dahls Reihe um das Stockholmer A-Team der Reichskriminalpolizei geht es um Frauenhandel in der Ukraine, NS-Forscher und die Verwicklung schwedischer Wissenschaftler und die organisierte Kriminalität in Italien.
Nachdem die Stockholmer Sonderermittlergruppe für komplexe Fälle der schwedischen Reichskriminalpolizei am Ende des zweiten Bandes der Reihe, Böses Blut, wegen desaströser Leistungen aufgelöst und die Ermittler verstreut eingesetzt worden waren, erhält das sog. A-Team in diesem dritten Band eine neue Chance, denn es scheint eben doch nicht ohne sie zu gehen.
Dies ist sicherlich kein gewöhnlicher skandinavischer Krimi, auch wenn
Wow, was für eine sympathische, nimmermüde achtjährige Buxtehuder Quasselstrippe, diese Pernilla Petersen, die uns auf knapp 300 Seiten erzählt, wie sie und ihre Brüder die Familie vor dem finanziellen Ruin und einem Umzug vom Haus in eine Vierzimmerwohnung bewahren.
Drei Handlungsstränge und zwei Zeitebenen, erzählt in sieben Teilen und einem kunstvollen Prolog, die sich erst nach und nach in Beziehung zueinander bringen lassen, bilden das Gerüst dieses ausgesprochen empfehlenswerten Romans.
Dieses Buch hatte mich wegen des interessanten Themas sofort angesprochen. Über die sog. „Deutschenmädchen“ in Norwegen und den „Lebensbornverein“ hatte ich schon gehört, wusste aber nicht genau Bescheid. Hier habe ich in diesem Roman durchaus Neues erfahren, v. a. auch durch das interessante Nachwort der Verfasserin.
Dunkelgrün wie das Meer ist ein thematisch, sprachlich und gestalterisch wunderbares Kinderbuch in hochwertiger Aufmachung, wie es das Feuilleton und Eltern lieben. Vielleicht greifen Kinder nicht spontan danach, denn es ist weder grellbunt, noch verspricht es die ganz große Spannung, aber wir sollten sie dazu ermutigen, es zu lesen, denn hier werden Gefühle thematisiert, die sicher jedes Kind schon einmal erlebt hat.