Liam O’Flaherty: Zornige grüne Insel

Eine irische Familiensage zur Zeit der großen Hungersnot

Der Roman Zornige grüne Insel des irischen Autors Liam O’Flaherty (1896-1984) erschien auf Deutsch bereits unter verschiedenen Titeln:  Das braune Segel (1942), Das schwarze Tal (1952) und Hungersnot (1965).

Die irische Hungersnot der Mitte des 19. Jahrhunderts, bedingt durch die Kartoffelpest, die Seuchen und Auswanderung nach sich zog, wird hier beispielhaft erzählt am Schicksal der Familie Kilmartin. Wie viele irische Familien sind auch sie zu Beginn kleine Pächter, die zusammen mit Hühnern und Schweinen in einer düsteren, schmutzigen Hütte leben. Erst als die Kartoffelpest das Tal erreicht, wird klar, wie gute es der Familie vorher ging, denn nun können die Pächter den Pachtzins nicht mehr aufbringen und sie werden vertrieben. Der Hunger führt zu Seuchen und eine lähmende Gleichgültigkeit und Apathie ergreift die Menschen. Doch Mary Kilmatrin, deren Mann sich den Aufrührern gegen die britische Obrigkeit angeschlossen hat, erkennt, dass sie ihren Mann finden und sich mit ihm und ihrem Säugling auf ein Auswandererschiff retten muss, bevor auch sie in den gleichgültigen Dämmerzustand verfällt…

National Famine Memorial in Murrisk (Totenschiff) im irischen County Mayo. © M. Busch

 

 

Sehr drastisch, sehr politisch und vor allem sehr berührend schildert Liam O’Flaherty diese Hungersnot, die bis heute im Nationalverständnis der Iren eine bedeutende Rolle spielt. Der Rückgang der Bevölkerung um 50 Prozent und die unvorstellbare Härte der britischen Kolonialherren, die den „Eingriff in die Marktwirtschaft“ ablehnten und vor den Augen der Hungernden Vieh und Getreide abtransportierten, wirken bis in die Gegenwart nach und machen den um 1930 entstandenen Roman auch heute noch absolut lesenswert.

Liam O’Flaherty: Zornige grüne Insel. Diogenes 2004
www.diogenes.ch

Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit

Es sind die Brüche, in denen man sich erkennt

Nach der letzten Seite dieses Romans war ich zunächst einmal sprachlos: sprachlos vor Ergriffenheit und sprachlos vor Begeisterung. Wann ist es mir zuletzt passiert, dass ich einen Roman nicht in der Bahn weiterlesen konnte, weil mir die Tränen kamen? Und das nicht etwa, weil das Buch rührselig oder kitschig wäre, sondern weil es mich so tief berührt hat.

Als Jules im Alter von sieben Jahren mit seinen beiden älteren Geschwistern Liz und Marty eine Familie beobachtet, die nicht verhindern kann, dass ihr Hund vor ihren Augen ertrinkt, wird ihm schlagartig klar: „… es schien Familien zu geben, die vom Schicksal verschont blieben, und andere, die das Unglück auf sich zogen, und in dieser Nacht fragte ich mich, ob meine Familie auch so eine war.“ Nur drei Jahre später raubt ihm ein Unfalltod seine Eltern und die Geschwister, die vorher so eng verbunden waren, werden auf einem staatlichen Internat mit Kasernenleben auseinandergerissen. Während Jules sich „in den Jahren davor im Innersten sicher gefühlt hatte“, ein Draufgänger war, ist er nun von Ängsten erfüllt und zutiefst einsam. Einzig seine Klassenkameradin Alva kann ihm ein Gefühl von Nähe vermitteln, auch sie trägt Verletzungen in sich, doch auch mit ihr spricht er nie über das, was wirklich wichtig ist.

Nach dem Ende der Schulzeit verlieren sich Jules und Alva aus den Augen und auch der Kontakt zu den Geschwistern bleibt sporadisch. Jeder der drei verarbeitet den Verlust auf seine eigene Weise. Jules beendet sein Jurastudium nicht und als Fotograf fasst er nicht Fuß. Sein Leben nimmt erst eine Wendung, als er mit 33 beschließt, den Kontakt zu Alva wieder aufzunehmen. Doch das Leben ist kein Nullsummenspiel, in dem das vergangene Pech irgendwann ausgeglichen wird. Es ist manchmal so ungerecht, dass man an allem zweifelt…

Benedict Wells erzählt seinen vierten Roman in Form von Rückblenden. Das Jetzt ist ein Erwachen im Krankenhaus nach einem schweren Motorradunfall, in der Rückschau erzählt Jules sein Leben von der Zeit vor dem Unfall seiner Eltern bis zur Gegenwart.

Vom Ende der Einsamkeit ist ein wunderbar eindringlich erzählter Roman über den Tod und das Leben, Freundschaft, die große Liebe, grenzenlose Einsamkeit und Trauer, eine bewegende Familiengeschichte und eine der großartigsten Neuerscheinungen des Frühjahrs 2016.

Benedict Wells: Vom Ende der Einsamkeit. Diogenes 2016
www.diogenes.ch

Dörte Damm: Die Els und ich

Eine Freundschaft in bewegten Zeiten

Die Els und ich ist ein Jugendroman aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, geeignet vor allem für Mädchen ab ca. elf Jahren.

Mariezebill mit dem Schielauge wächst bei den Großeltern im gutbürgerlichen Haus des protestantischen Kannengießers Hitzig in Frankfurt auf. Als Magd kommt die gleichaltrige, sehr praktisch veranlagte Els ins Haus, deren katholisches Dorf von protestantischen Soldaten verwüstet wurde. Sie wird Mariezbills Freundin.

Als die Pest wütet, bleiben im Haus zuletzt nur die beiden Mädchen übrig. Um nicht getrennt zu werden, fliehen sie zusammen und retten sich in ein Kloster. Doch als Mariezebills Schielauge entdeckt wird, werden sie beinahe als Hexen verbrannt. Mit Hilfe einiger Nonnen entkommen sie, als Jungen verkleidet, und schlagen sich zu Mariezebills Vater durch, der im Heer der Schweden dient.

Eine spannende Geschichte um eine sehr schön beschriebene Freundschaft, bei der man nebenbei Geschichte lernen kann.

Dörte Damm: Die Els und ich. Ueberreuter 2002
www.ueberreuter.de

Julia Stuart: Der Liebeszauber des Monsieur Ladoucette

HerzensWünsche

Die in London lebende, beim Independent arbeitende britische Journalistin Julia Stuart hat mit Der Liebeszauber des Monsieur Ladoucette ihren ersten Roman vorgelegt. Es ist ein typisches Buch für Schlechte-Laune-Tage oder einen Strandurlaub, vergnüglich, aber ohne großen Tiefgang.

In Amour-sur-Belle, einem 33-Seelen-Ort im Périgord, lebt und arbeitet der Friseurmeister Guillaume Ladoucette, ein Single mittleren Alters, der seinen Beruf über alles liebt. Doch leider muss er eines Tages feststellen, dass sein ehemals florierendes Geschäft ihn inzwischen wegen der Überalterung seiner Kunden und einem im Nachbardorf tätigen Konkurrenten aus Paris nicht mehr ernährt. So kommt es, dass er ein Büro für Heiratsvermittlung eröffnet, „HerzensWünsche“. Doch über welche Qualifikation verfügt ein Single, der nur einmal verliebt war, und dessen einzige Liebe, Emilie Fraisse, gerade ins Dorf zurückgekehrt ist und im Château lebt?

Der Roman besteht zum Teil aus einer durchgehenden Handlung, zum Teil sind zahlreiche Einzelgeschichten hineinverwoben. Er ist einerseits detailgetreu, charmant und liebevoll erzählt und besticht mit dem durch und durch skurrilen Personal, andererseits hatte ich beim Lesen immer den Eindruck, dass man aus dem Thema mehr hätte machen können.

Julia Stuart: Der Liebeszauber des Monsieur Ladoucette. Goldmann 2008
www.randomhouse.de

Catalin Dorian Florescu: Der Mann, der das Glück bringt

Tieftraurige Lebensschicksale

Zwei Menschen erzählen sich gegenseitig die Lebensgeschichte ihrer Vorfahren: Ray aus New York die seines Großvaters, Elena aus Rumänien die ihrer Mutter. Der rumänischstämmige Autor Catalin Dorian Florescu, der heute in der Schweiz lebt und seine Romane auf Deutsch verfasst, hat dies jedoch nicht in Form einer Rahmenhandlung mit Rückblenden gestaltet, sondern lässt die beiden Erzähler erst in den letzten zwei Kapiteln unter apokalyptischen Bedingungen aufeinandertreffen.

Zuvor erfahren wir in sechs Kapiteln abwechselnd die Geschichten der beiden Vorfahren. Da ist einmal die des Großvaters von Ray, um 1890 geboren, Herkunft ungewiss, als Straßenkind, Zeitungsverkäufer und Schuhputzer in New York zuhause und immer auf eine Karriere als Sänger hoffend. Elenas Mutter dagegen wurde im Donaudelta in Rumänien um 1920 geboren. So unterschiedlich die beiden Herkunftsorte und Zeiten, so ist doch beiden eine fehlende Geborgenheit, Einsamkeit, Hunger und ein zäher Überlebenswille gemeinsam. Die ständige Konfrontation mit dem Tod ist bestimmend für ihrer beider Leben und Flüsse, hier der East bzw. Hudson River, dort die Donau, spielen eine große Rolle. Beide haben einmal die Chance auf Glück: Der Großvater heiratet aus Liebe, verliert aber seine Frau kurz darauf bei einem tragischen Brand in einer Textilfabrik, Elenas Mutter träumt kurz den Traum von einer Ehe in den USA bevor sie so schwer erkrankt, dass sie den Rest ihres Lebens in einer Kolonie von Aussätzigen verbringen muss.

Auch über dem Leben der Nachkommen steht kein glücklicher Stern. Ray versucht sich im künstlerischen Bereich als Unterhalter und strebt dabei ohne viel Erfolg dem Vorbild des ebenfalls glücklosen Großvaters nach, Elena hat ihre Kindheit bei verschiedenen Pflegefamilien verbracht, im Kommunismus in der Textilproduktion gearbeitet und verbringt nun einen Monat im Jahr als Pflegerin in Sussex. Es bedarf vieler unglaublicher Zufälle, damit sie sich im September 2001 ausgerechnet in New York treffen…

Die große Stärke von Catalin Dorian Florescu ist die kraftvolle Erzählweise, die Szenen und Handlungsorte außergewöhnlich lebendig werden lässt. Daneben hat mich beeindruckt, wie detailliert er recherchiert hat. Die Schicksale haben mich berührt und hallen nach, auch wenn einiges aus des Großvaters Vergangenheit mich abstößt und irritiert.

Ein sehr trauriges, melancholisches Buch und für mich trotz kleinerer Abstriche eine empfehlenswerte Lektüre.

Catalin Dorian Florescu: Der Mann, der das Glück bringt. C.H. Beck 2016
www.chbeck.de

Antje Szillat: Hier kommt Ricky! – Mit Karacho durch den Fun-Park!

Megastress für einen Achtjährigen

Verfluchter Stinkezinken: Da freut sich Ricky wie Bolle auf seinen achten Geburtstag und dann die absolute Oberpleite: das falsche Geschenk (weil Väter ja nie zuhören), der falsche Kuchen und die Spaßbremse Hauke, größter Geburtstagsfeier-Kaputtmacher, vom Vater eingeladen. Auch der Besuch im Vergnügungspark Rasti-Land, mit dem die Geburtstagsparty so richtig cool werden soll, lässt sich zunächst – dank Hauke – wie eine lahme Windelkackerparty an.

Doch gerade als Ricky überlegt, ob man miese Geburtstage genauso umtauschen kann wie doofe Geschenke, wird die peinliche, megalangweilige Oberpleiten-Geburtstagsfeier doch noch megastark. Die Fahrt mit der mörderischen Achterbahn, auf der natürlich keiner Muffensausen hat und niemandem schlecht wird(!), und das anschließende Wildwasser-Rafting mit Wasserschlacht machen aus der langweiligen Feier doch noch eine megacoole Party. Und wer sorgt am Ende für die größte Überraschung? Ausgerechnet der Oberlangweiler Hauke!

Mit Karacho durch den Fun-Park ist der dritte Band der Reihe um den möchtegerne-coolen und doch so sympathischen Ricky und seinen Freund Chrissy, allerdings lässt sich das Buch auch problemlos unabhängig lesen. Mit dem witzigen, kreativen Erzählstil und den eingeschobenen Comicszenen kann man auch Lesemuffel begeistern und dies ist das große Verdienst der Autorin Antje Szillat und der Zeichnerin Stefanie Wegner. Einwände gegen den stark umgangssprachlichen Stil halte ich deshalb für nebensächlich. Denn schließlich kommen auch die Erwachsenen auf ihre Kosten, wenn die doch noch recht kindlichen Jungs alles tun, um unbedingt megacool zu sein…

Ich kann dieses Buch deshalb vor allem für Jungs, aber auch für Mädchen ab ca. acht Jahren wärmstens empfehlen, auch wenn mir der erste Band Achtung wütender Monsterkater noch einen Tick besser gefallen hat!

Antje Szillat: Hier kommt Ricky! – Mit Karacho durch den Fun-Park! Coppenrath 2016
www.coppenrath.de

Jeff Talarigo: Der Ginsengjäger

Zwischen China und Nordkorea

Der Beruf des Ginsengjägers existiert wirklich und der namenlose Ich-Erzähler im Roman des in Japan lebenden US-Amerikaners Jeff Talarigo, der für dieses Buch zahlreiche Nordkoreaner interviewt hat, übt ihn aus.

An der Grenze zwischen China und Nordkorea fließt der Fluss Tumen. Auf der chinesischen Seite lebt der Ginsengjäger in völliger Einsamkeit. Er hat seinen Beruf vom Vater erlernt. In absoluter Einsamkeit jagt er den Ginseng wie das Wild, durchstreift tagelang die Wälder, pirscht sich an und sucht mit allen Sinnen. Einmal pro Woche geht er in die Stadt, um den Markt und das Bordell zu besuchen.

Doch auch in seine Abgeschiedenheit dringt die Politik ein: Eine Zwangsprostituierte aus Korea wird im Bordell seine Geliebte, Koreaner kommen zunehmend über den Fluss um zu stehlen, Leichen schwimmen auf dem Fluss, ein Mädchen aus Nordkorea kommt zu ihm und sogar ein Grenzsoldat.

An diesem eindrücklichen Roman hat mich der Gegensatz zwischen der Gewalt der Menschen und der Schönheit der Natur, die in poetischer Sprache beschrieben wird, begeistert.

Jeff Talarigo: Der Ginsengjäger. Luchterhand 2008
www.randomhouse.de

Claire Beyer: Refugium

Ein Neubeginn vor grandioser Kulisse

Robert Landwehr ist Testfahrer in Arjeplog in Schwedisch-Lappland. Zwei Drittel des Jahres verbringt er nicht bei seiner Frau Claudia im Rhein-Main-Gebiet sondern dort.

Als eines Abends sein erwarteter Anruf nicht kommt, macht Claudia sich trotz Flugangst nach einem Gespräch mit der Firmensekretärin auf den Weg. Robert ist von einer Testfahrt nicht zurückgekehrt, außerdem wurde ein überfahrener Journalist gefunden. Hängen die beiden Fälle zusammen?

Während Claudia bei der älteren, verständnisvollen und warmherzigen Schwedin Birgitta auf Nachricht wartet, reflektiert sie ihr Leben, ihre Ehe, ihre Beziehung zu den beiden Söhnen und die möglichen Gründe für das Verschwinden ihres Mannes.

Refugium ist ein Roman mit einem Spannungsbogen wie ein Krimi, eine Geschichte über das Sich-Selber-Neu-Finden und einen Neubeginn. Es ist aber auch ein Roman über eine große Freundschaft, bei dem mich besonders die fantastischen Naturbeschreibungen und die kräftige, lyrische Sprache der in der Nähe von Stuttgart lebenden Autorin begeistert haben.

Claire Beyer: Refugium. Frankfurter Verlagsanstalt 2013
www.fva.de/

Barbara Kindermann & Klaus Ensikat: Faust

Da steh‘ ich nun, ich armer Tor…

Wie in allen Bänden dieser verdienstvollen Reihe erzählt Barbara Kindermann hier in gut verständlicher Form einen Klassiker der Weltliteratur für Kinder nach und auch bei diesem Band stammen die detailreichen, kindgerechten und gut zum Text passenden Illustrationen von Klaus Ensikat.

Die Spache ist klar verständlich und zeitgemäß, dazuwischen werden in kursiver Schrift Originalsätze eingebaut. Selbstverständlich beschränkt sich der Text auf die äußere Handlung des Dramas.

Dieser Band sowie die gesamte Reihe Weltliteratur für Kinder eignet sich ganz prima, um Kinder an Klassiker heranzuführen. Meiner Ansicht nach ist aber die Begleitung durch Erwachsene erforderlich. Diese werden ihrerseits aber bestimmt auch ihre Freude an diesen Büchern haben.

Barbara Kindermann & Klaus Ensikat: Faust. Kindermann 2002
www.kindermannverlag.de

Dagmar Seifert: Das Mittwochszimmer

Seifenblasen

Ich bin eher vorsichtig bei der Gattung „Frauen-/Liebesroman“, weil mir oft die Handlung zu seicht, die Sprache zu einfach und die Dialoge zu platt sind. In diesem Fall hat mich das Cover mit der in den Himmel fliegenden Frau und die Verlagsankündigung aber doch neugierig gemacht und ich habe es nicht bereut. Das Mittwochszimmer ist ein sehr unterhaltsamer Roman für zwischendurch, bei dem mir besonders der augenzwinkernde Ton der Autorin gefallen hat, die die Schicksalsschläge ihrer Protagonisten nicht so bierernst zu nehmen scheint. Diese zum Cover passende Leichtigkeit für ein keineswegs leichtgewichtiges Buch mit Einblicken in 60 Jahre deutsche Geschichte und in alle Gesellschaftsschichten hat die Lektüre für mich zu einem Vergnügen gemacht.

Bereits das Einstiegskapitel mit der doppelten Geburt, wie alle anderen auch mit einer fantasievollen Überschrift à la Erich Kästner versehen, hat es in sich und macht so viel Lust auf diese Geschichte, dass ich sie einfach am Stück weglesen musste. Anders als erwartet, handelt sich keineswegs ausschließlich um einen Liebesroman, sondern vielmehr um einen Roman über das Leben des unehelich geborenen „Proletenkinds“ Conny Hertz, ihr kriminelles Umfeld, ihre tiefen Freundschaften, ihre Passion für das Schneiderhandwerk und die Mode und ihre jahrzehntelange Liebe zu Vico, von dem wir als versierte Leserinnen von Anfang an ahnen, dass er der falsche Mann für Conny ist.

Für mich wäre der Roman perfekt gewesen, wenn die Autorin Dagmar Seifert den Mut gehabt hätte, Connys später Erkenntnis über Vico ein offenes Ende folgen zu lassen. Aber auch mit dem vorliegenden Schluss lässt sich gut leben.

Dagmar Seifert: Das Mittwochszimmer. LangenMüller 2016
www.herbig.net