Plötzlich Magier
Algravia, die Welt voller Magie, ist bedroht, denn der gemeine dunkle Magier Rabenhorst ist dabei, sich die mächtigsten Gegenstände zu besorgen: die drei Zauberstäbe aus dem magischen Labyrinth. Alle Zauberwesen von Algravia, die elfenhaften, leuchtenden Lunies, Kasimir, der sprechende lila Kater, die Rumpelriesen, die Hexe Fia Feu, die Mini-Drachen, die sprechenden Bäume, die Trolle und viele andere sehnen die Rettung herbei. Es braucht drei neue Magier, drei Kinder, die die Zauberstäbe aus dem magischen Labyrinth holen und die Harmonie in Algravia beschützen, nachdem die vorherigen Magier erwachsen geworden sind. Der besonnene, vorsichtige Conrad, seine draufgängerische Freundin Vicky mit der Berliner Schnauze und seine stille Schwester Mila, die sich während eines Sommernachmittags am Badesee plötzlich in Algravia wiederfinden, bezweifeln zunächst, dass sie die Richtigen sind. Aber im Angesicht der Bedrohung, nehmen sie allen Mut zusammen…
Das magische Labyrinth von Matthias von Bornstädt ist der Auftakt zur Reihe Die drei Magier für abenteuerlustige Jungs und Mädchen, die sich gerne auch ein wenig gruseln. Die zahlreichen, sehr poppigen Illustrationen von Rolf Vogt sind im Comic-Stil gehalten und aussagestark. Die Schrift ist sehr deutlich und etwas größer, allerdings ist die Textmenge pro Seite schon umfangreicher als bei Leseanfängern und der Text ist im Blocksatz gesetzt, sodass ich das Buch zum Selberlesen ab der dritten Klasse empfehle, zum Vorlesen dagegen ab sechs Jahren.
Gut gefallen hat mir das Zusammenwirken der Kinder trotz ihrer sehr unterschiedlichen Charaktere und die fantasievolle Beschreibung der zahlreichen Bewohner von Algravia. Etwas zu kurz gekommen ist mir dagegen das Labyrinth, zumal das Buch vom gleichnamigen Kinderspiel inspiriert wurde.
Matthias von Bornstädt & Rolf Vogt: Die drei Magier – Das magische Labyrinth. arsEdition 2017
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„Du hast mein Leben zerstört. Jetzt habe ich deins zerstört.“ – Vor einigen Jahren hat Bogart Bull, Kommissar bei der Osloer Kriminalpolizei, den damals 19-jährigen Richard Torp wegen diverser Sexualdelikte hinter Gitter gebracht, nun, nach seiner Entlassung, hat Torp Bulls Frau und 12-jährige Tochter bei einem provozierten Autounfall getötet. Für Bull stellt sich die Frage, ob er aufgeben oder weitermachen will, und er beantwortet sie zunächst mit einem Absturz in die Alkoholsucht. Zur Retterin wird seine Chefin Eva Heiberg, die nicht nur für einen Therapieplatz sorgt, sondern ihm darüber hinaus ein halbes Jahr nach der Tragödie die Chance auf einen Neubeginn ermöglicht: Er soll als norwegischer Ermittler bei Europol für norwegische Verbrechensopfer im EU-Ausland zuständig sein.
Die Underground Railroad war ein aus Gegnern der Sklaverei, Farbigen wie Weißen, bestehendes informelles Netzwerk, das zwischen 1780 und 1862 etwa 100 000 Sklaven bei der Flucht aus den Südstaaten der USA in den Norden unterstützte. Man bediente sich dabei des Vokabulars der Eisenbahn, aber erst Colson Whitehead machte in seinem 2016 in den USA erschienenen, 2017 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichneten Bestseller Underground Railroad aus der Metapher eine wirkliche Eisenbahn mit unterirdischen Gleisen, Dampflokomotiven, Wagen und Bahnhöfen. Diese Drehung ins Phantastische ist eine geniale Idee und hat mich, obwohl ich gewöhnlich keine Fantasy lese, absolut begeistert.
Frankreich als Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse ist für mich in den vergangenen Monaten ein wirklicher Gewinn, denn Isabelle Autissiers
Vier Lesestufen umfasst die Loewe-Erstlesereihe Leselöwen: Bildermaus ab fünf Jahren mit Bildern zum Lesenlernen, Ich für dich, du für mich zum gemeinsamen Lesen ab sechs, Lesetiger für das erste Selberlesen ebenfalls ab sechs und Lesepiraten für fortgeschrittene Leser ab sieben Jahren.
So, wie die Katze das Mausen nicht lassen kann, kann Jakob Franck, ehemaliger Hauptkommissar im Münchner Morddezernat, nach seiner Pensionierung nicht aufhören zu ermitteln. Er nimmt eine „inoffizielle Rolle als polizeilicher Hilfsdienstleister und Zuhörer in Notzeiten“ ein, überbringt wie zu seiner aktiven Zeit zur Erleichterung seiner ehemaligen Kollegen Todesnachrichten an Hinterbliebene und längst hat sein Nachfolger André Block begriffen und akzeptiert, „dass sein ehemaliger Chef noch lange nicht pensioniert genug war“.
Büchersterne heißt die Reihe für Erstleser aus dem Oetinger Verlag, die für Lesespaß in drei Stufen sorgen soll. Der vorliegende Band Superhugo rettet Leben! von Salah Naoura gehört zur mittleren Kategorie für die erste und zweite Klasse, ist in großer Fibelschrift und im Flattersatz mit kurzen Zeilen gedruckt, hat kurze Leseabschnitte und ist in fünf Kapitel unterteilt, textunterstützend illustriert von SaBine Büchner und bietet auf acht Doppelseiten am Ende viele abwechslungsreiche Rätselangebote mit Lösungen.
Der Einstieg in Elena Ferrantes dritten Band ihrer neapolitanischen Saga gelang mir wie schon beim letzten Mal trotz einiger Monate Wartezeit problemlos: nach wenigen Seiten war ich wieder eingetaucht in die ungleichen Biografien der Kinderfreundinnen Elena und Lila aus dem neapolitanischen Rione.
Drei Freunde, so unzertrennlich, dass sie zusammen nur einen Schatten werfen, zehn gemeinsame Kinder- und Jugendjahre, Zukunftspläne für eine Studenten-WG in Hamburg und ein Leben als Polarforscher, herübergerettet aus alten Kindheitsträumen – und dann urplötzlich ein Bruch: „Nichts, was darauf hinwies, warum du uns nicht mehr kennen wolltest.“ Nach einem gemeinsamen Urlaub an der französischen Atlantikküste verabschiedet Fido sich wie immer von den Geschwistern Hanna und Jan, um dann vollkommen aus deren Leben zu verschwinden. 20 Jahre ist das nun her und Hanna, die trotz allem ihren Traum von der Forscherkarriere verwirklicht hat, ist damals emotional eingefroren, einsam geworden, hat das Vertrauen in die eigene Urteilsfähigkeit eingebüßt, hat alles weggeräumt, was mit Fido zu tun hatte und sogar den Kontakt zu Jan und ihrer Familie weitgehend abgebrochen. Wie bei einem „Whiteout“, einem meteorologischen Phänomen, das durch stark diffuse Reflexion des Sonnenlichts ein Verschwinden des Horizonts zur Folge hat, hat das abschiedslose Verschwinden Fidos bei Hanna eine Desorientierung ausgelöst, die sie nur mit Hilfe der zielstrebigen Verwirklichung ihres Lebenstraums verdrängen konnte.