Sehr pfiffige Geschichten
Als Jugendliche habe ich im Französischunterricht Le Petit Nicolas, die Geschichten von René Goscinny mit den Illustrationen von Jean-Jacques Sempé, geliebt. Achtung, hier kommt Lotta von Daniel Napp erinnert mich besonders von der Art der Schwarz-Weiß-Zeichnungen, aber auch vom Text her an diesen Kinderbuchklassiker, obwohl nicht aus der Ich-Perspektive von Lotta erzählt wird. Beides sind nahezu erwachsenenfreie Geschichten, drehen sich um alltägliche Erlebnisse und stellen die kindliche Wahrnehmung in den Mittelpunkt.
Neun Geschichten um die Grundschülerin Lotta Hahnenburger enthält der Band, daneben sind ihr kleiner Bruder Theo und ihre beste Freundin Nicole die weiteren Akteure. Lotta hat eine besondere Begabung dafür, sich in unbequeme Situationen zu manövrieren, obwohl sie das eigentlich gar nicht will. Doch als überaus pfiffiges Mädchen findet sie jedes Mal eine überraschende Lösung, während ihr Bruder meist nur ein Wort pro Geschichte beisteuert und trotzdem oft den Sieg davonträgt.
Die Episoden sind sehr warmherzig und mit einem Augenzwinkern erzählt, verblüffen immer wieder durch Lottas Cleverness und machen einfach Spaß, zum Vorlesen ab sechs, zum Selberlesen wegen der relativ umfangreichen Textmenge ab der dritten Klasse. Schade, dass es bisher bei diesem erstmals 2011 erschienenen Band geblieben ist, ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen!
Der Verlag Beltz & Gelberg bietet zu diesem Buch eine Lehrerhandreichung für die Klassen drei bis vier an.
Daniel Napp: Achtung, hier kommt Lotta. Gulliver 2014
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