Ein bedeutender Gesellschaftsroman des 19. Jahrhunderts
Die Ich-Erzählerin Jane Eyre wächst als ungeliebte Waise im Hause einer Tante auf. Mit zehn Jahren kommt sie in die berüchtigte protestantische Anstalt Lowood. Doch nicht der hartherzige puritanische
Geistliche, der die Anstalt leitet und für die harten äußeren Bedingungen verantwortich ist, sondern die gütige Vorsteherin Miss Temple prägt für Jane Eyre diese acht Jahre. Als Miss Temple Lowood
verlässt, sucht auch Jane sich eine Stelle als Erzieherin und kommt auf den Herrensitz Thronfield des egozentrischen und vermeintlich ledigen
Gutsherrn Mr. Rochester, in den sie sich bald verliebt. Obwohl sie äußerlich unscheinbar ist, verliebt auch Rochester sich in die intelligente, zeilstrebige junge Frau. Doch am Tag der Hochzeit wird Rochesters schreckliches Geheimnis offenbar und Jane Eyre flieht…
Wie die Romane von Jane Austen gilt auch Jane Eyre als bedeutender Gesellschaftsroman des 19. Jahrhunderts, obwohl er viele Elemente des Trivial- und Schauerromans seiner Zeit aufweist. Die Titelheldin verfolgt geradlinig ihren Weg, geleitet nicht von ihrem Gewissen, sondern von ihrem Selbstbewusstsein, ausgestattet mit einer scharfen Beobachtungsgabe.
Charlotte Brontë ist die älteste der drei Schriftsteller-Schwestern. Ihren Roman Jane Eyre, der ihr zum Durchbruch verhalf, veröffentlichte sie 1847 zunächst unter dem Pseudonym eines Mannes. Als ihre wahre Identität bekannt wurde, warf man ihr zeitlebens moralischen Umsturzwillen vor.
Charlotte Brontë: Jane Eyre. Manesse 2016
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