Remy Eyssen: Gefährlicher Lavendel

Katastrophenalarm in der Provence

Der Lavendel hat es dem deutschen Krimiautor Remy Eyssen angetan: Nach Tödlicher Lavendel und Schwarzer Lavendel ermittelt der deutschstämmige Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter, der sich nur zu gerne und äußerst erfolgreich in die Arbeit der Polizei einmischt, in Gefährlicher Lavendel wieder einmal im südfranzösischen Département Var in der Provence.

Vor einigen Jahren ist Dr. Ritter nach dem Unfalltod seiner Frau von Frankfurt hierhergezogen, hat die Stelle in der Uniklinik mit dem Job in der Klinik Saint-Sulpice vertauscht und lebt in Le Lavandou inzwischen mit der stellvertretenden Chefin der Gendarmerie nationale, Capitaine Isabelle Morell, zusammen, eine privat wie beruflich erfolgreiche Verbindung.

Während sich das frühlingshafte Le Lavandou auf den großen Blumenkorso und die Touristen vorbereitet und unter der seit Wochen anhaltenden Trockenheit stöhnt, verschwindet der allseits geachtete Richter Nicolas Lambert. Er stirbt, kurz nachdem man ihn brutal gefoltert gefunden hat. Wer ist zu einem so gewalttätigen und zerstörerischen Verbrechen fähig? Und da es nicht bei dem einen Opfer bleibt, sitzen der örtlichen Gendarmerie nicht nur eine sensationslüsterne Presse, sondern auch das Morddezernat von Toulon und die Politik im Nacken. Zum Ärger des örtlichen Polizeichefs Thierry Zerna überschreitet der Médecin légiste Dr. Ritter wieder einmal seine Zuständigkeiten, ermittelt mit eigenwilligen Methoden, holt sich gerne auch Informationen auf dem Bouleplatz oder in seinem Lieblingscafé und verfolgt stur seine eigenen Spuren, auch wenn er sich damit zwischendurch kräftig blamiert. Doch Dr. Ritter ist fest davon überzeugt, dass es eine Verbindung zwischen den Opfern geben muss und die Wurzeln des Rachefeldzugs in der Vergangenheit liegen.

Gerade als sich in Le Lavandou der Blumenkorso in Bewegung setzt und der Wetterdienst nach drei Monaten trockener Hitze wegen eines aufziehenden Unwetters Katastrophenalarm auslöst, kommt es zum Showdown…

Gefährlicher Lavendel war der zweite Krimi aus dieser Serie für mich und er kann problemlos auch unabhängig gelesen werden. Trotz der brutalen Morde sind die Bücher von Remy Eyssen für mich ausgesprochene „Wohlfühlbücher“ und die perfekte Lektüre für zwischendurch. Äußerst sympathisches Personal, eine durchdachte und über 500 Seiten durchgehend spannende Handlung, eine Prise Privatleben und viel Provence sind die Zutaten, die diese Serie so besonders unterhaltsam machen. Ich bin schon jetzt gespannt, welches Adjektiv den Lavendel im nächsten Band schmücken wird.

Remy Eyssen: Gefährlicher Lavendel. Ullstein 2017
www.ullsteinbuchverlage.de

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