Von der pazifistischen Christin zur RAF-Terroristin
Was muss geschehen, damit eine intelligente, sozial eingestellte Frau, eine engagierte, erfolgreiche Journalistin und Mutter zweier Töchter zum „Staatsfeind Nr. 1“, zur „Stimme der RAF“ wird? Dieser Frage geht Alois Prinz in seiner primär für Jugendliche geschriebenen, mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichneten Biografie der Ulrike Marie Meinhof (1934 – 1976) nach.
Chronologisch beschreibt er ihre Kindheit im Dritten Reich, den Verlust der Eltern, das Studium in Marburg und Münster, ihr beginnendes politisches Engagement im Zuge der Diskussion über die atomare Bewaffnung der Bundesrepublik, ihre Ehe und die Geburt der Zwillinge, ihre steile Karriere als Journalistin, den Weg in den Untergrund und schließlich ihre Haft
und den Selbstmord.
Sachlich, mit der erforderlichen Distanz und in einer gut lesbaren Sprache erzählt Alois Prinz nicht nur diesen spannenden Lebensweg, sondern darüber hinaus die deutsche Geschichte von 1933 bis 1977.
Alois Prinz: Lieber wütend als traurig. Gulliver 2012
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