Manfred Mai: Adventsgeschichten

Wann ist endlich Weihnachten?

Warum nur vergeht die Zeit beim Warten auf das Christkind so langsam, jedenfalls aus Kindersicht? Eine Möglichkeit, sich im Advent die Zeit zu vertreiben, sind die netten Adventsgeschichten von Manfred Mai aus der Reihe Leselöwen für fortgeschrittene Erstleser und -leserinnen, die leider nur noch antiquarisch erhältlich sind. Sie sind nicht spektakulär, aber unterhaltsam, und greifen Alltagssituationen aus der Vorweihnachtszeit auf, die sich in jeder Familie so abspielen könnten.

Die sechs unabhängig zu lesenden Geschichten erzählen von Petras und Sarahs Fragen zur Bedeutung des Advents, von einem Nikolaus mit viel zu kleinen Stiefeln und zu kleiner Nase, der bei Patrick erste Zweifel sät, vom neugierigen Michael, der die Bescherung nicht abwarten kann, einem ungewöhnlichen Weihnachtsbaumeinkauf, von Jan, Christina und Thorsten, die Mitleid mit dem Briefträger haben, der selbst nie ein Päckchen bekommt, und vom zerstreuten Onkel Eduard, der sogar Weihnachten vergisst. Mir hat die Geschichte über den ungeduldigen Michael am besten gefallen, weil die Leser hier selbst für ein Happy End sorgen müssen.

Die Adventsgeschichten können dank großer Schrift, kurzer Sätze, Flattersatz und überschaubarer Seitenzahl pro Erzählung ab Ende der zweiten Klasse bewältigt werden. Die sehr hübschen, bunten, gar nicht kitschigen Illustrationen dazu stammen vom Niederländer Alex de Wolf und passen sehr gut zum Text.

Manfred Mai: Adventsgeschichten. Loewe 2004
www.loewe-verlag.de

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