Meine liebsten Bücher 2021 sind nicht alle in diesem Jahr erschienen, sie haben mich aber im Laufe des Jahres am nachhaltigsten beschäftigt und sind zu Freunden geworden. Mein Kriterium ist dabei weder, dass die Bücher sich bereits über lange Zeit als Klassiker bewährt haben, noch die Überzeugung, dass sie auch in hundert Jahren noch gelesen werden. Es ist eine subjektive Auswahl von Titeln, die für mich im genau richtigen Augenblick kamen.
Coronabedingt war Kanada unter dem Motto „Singular Plurality – Singulier Pluriel“ 2020 und 2021 Gastland der Frankfurter Buchmesse. Meine schönsten Entdeckungen in dieser Zeit waren Die Unschuldigen von Michael Crummey undDas weite Herz des Landesvon Richard Wagamese (1955 – 2017), einem der wichtigsten indigenen Autoren Kanadas. Wie er in seiner Danksagung schreibt, wurde der Roman, der 2014 unter dem OriginaltitelMedicine Walkerschien, „in langen Nächten der Selbsterforschung und Reflexion“ geboren.
Der letzte Weg Franklin gehört den kanadischen First Nations an, wuchs aber bei einem alten weißen Farmer auf. Erst mit sieben Jahren erfährt er, wer sein leiblicher Vater ist: Eldon Starlight, Halb-Ojibwe, Wanderarbeiter, verwahrloster Alkoholiker ohne Halt und Bezug zu den eigenen Traditionen:
„Das Indianerzeug ist irgendwie hinten runtergefallen, weil wir so damit beschäftigt waren, in der anderen Welt den Kopf über Wasser zu halten.“ (S. 60)
Während der fürsorgliche Alte den Jungen alles lehrt, was er für ein freies Leben mit und in der Natur braucht, enttäuscht ihn sein Vater bei jedem der sporadischen Zusammentreffen. Doch als Eldon Anfang der 1970er-Jahre den Tod nahen fühlt, bittet er seinen sechzehnjährigen Sohn, ihn zum Sterben auf einen 60 Kilometer entfernten Bergkamm zu begleiten und lockt ihn mit einem Versprechen:
„Du sollst mich mit dem Gesicht nach Osten begraben“, sagte der Vater. „Im Sitzen, wie einen Krieger.“ „Du bist kein Krieger.“ […] Er wandte sich dem Jungen zu, schwankte ziemlich, stützte sich haltsuchend auf die Tischplatte und sah seinen Sohn aus halb geschlossenen Lidern an. „Früher schon“, sagte er. „Davon muss ich dir erzählen. Muss dir vieles erzählen.“ (S. 32/33)
Mit dem sterbenden Vater auf dem Rücken seines Pferdes macht Franklin sich zu Fuß auf den Weg ins Hinterland von British Columbia. Eine atemberaubende Natur, Franklins Erinnerungen an seine Kindheit auf der Farm mit den immer ausgedehnteren Ausflügen alleine in die Wildnis sowie Eldons Erzählung bilden den Kern dieses sehr berührenden Romans, in dem eigentlich nicht viel passiert, der aber trotzdem von einer starken Spannung getragen wird. Eldons Geschichte ist voller Dramatik: Sein Vater fiel im Zweiten Weltkrieg, als Eldon dreizehn Jahre alt war, fortan musste er als Tagelöhner an wechselnden Orten schuften. Seine ungeplante Flucht weg von der Mutter und sein persönliches Trauma aus dem Koreakrieg versuchte er im Alkohol zu ertränken. Als unerwartet das Glück anklopfte, versagte er. Nicht nur Franklins anfängliche Wut auf den Vater schlägt während der abenteuerlichen Reise in Mitleid um, sondern auch meine.
„Geschichten zu teilen heißt Dinge zu verändern“ (S. 228) Obwohl Eldon schon als Kind die Magie des Geschichtenerzählens erlebte, kann er selbst sich erst kurz vor seinem Tod dem Sohn öffnen:
„Es lag immer eine Last auf ihm, als würde er Kornsäcke bergauf schleppen, aber er hat nie davon gesprochen.“ (S. 273)
Anrührend, aber nie rührselig Das weite Herz des Landes ist eine äußerst bewegende, bild- und sprachmächtige Geschichte über die heilende Wirkung des Erzählens, über Zugehörigkeit und Traditionen, Familienbande und Fürsorge, Schuld und Vergebung, Rassismus und Naturverbundenheit. Mir hat dieses Kammerspiel mit den drei männlichen Protagonisten und den starken Dialogen ausnehmend gut gefallen. Es ist eines der Bücher, die mir nachhaltig im Gedächtnis bleiben.
Richard Wagamese: Das weite Herz des Landes. Aus dem kanadischen Englisch von Ingo Herzke. Mit einem Nachwort von Katja Sarkowsky. Blessing 2020 www.penguinrandomhouse.de
Weitere Rezensionen zu Büchern auf diesem Blog, die anlässlich des Gastlandauftritts von Kanada auf den Frankfurter Buchmessen 2020/2021 erschienen:
Im Mai 1964 beginnt beim Pfingsttreffen der deutschen Jugend in Ostberlin eine Liebe, die es aus Sicht der DDR-Funktionäre nicht hätte geben dürfen. Kaspar Wettner, Geschichts- und Germanistikstudent aus Westberlin, verliebt sich in Birgit, eine ostdeutsche Ökonomiestudentin. Während Kaspar Birgits Flucht in den Westen plant, ahnt er nichts von ihrem Geheimnis, das wie ein Schatten auf ihrer etwa 50 Jahre währenden, keineswegs unglücklichen Ehe lasten wird:
Es hatte zwischen ihnen bei aller Nähe eine tiefe Distanz gegeben, er hatte sie mehr geliebt als sie ihn, sie hatte sich finden wollen und war ohne ihn auf die Suche gegangen, sie hatte Geheimnisse vor ihm gehabt, hatte mit anderen Männern geschlafen, hatte vieles angefangen und wenig vollendet – na und? Tiefdrinnen und tiefdrunten hatte er nicht alles gewusst, aber doch, dass sie sich nie ganz geben konnte und dass er sie nie ganz hatte. (S. 132)
Erster Teil: Ein deutsch-deutscher Eheroman Der Roman Die Enkelin von Bernhard Schlink beginnt mit dem Abend, an dem der 71-jährige Berliner Buchhändler Kaspar seine alkoholkranke, depressive Frau Birgit tot in der Badewanne findet. Von einem Verleger nach Birgits Romanmanuskript gefragt, macht er sich auf die Suche und findet wenige Seiten, die ihm, der immer weggesehen hat, um seine Frau nicht zu verlieren, den Grund für Birgits Ruhe- und „Ortslosigkeit“ enthüllen. Um seine Trauer zu betäuben, will er vollenden, wozu sie nicht den Mut hatte: die Suche nach ihrer in der DDR zurückgelassenen Tochter Svenja.
Zweiter und dritter Teil: Die neue Rechte Nach erstaunlich glatt verlaufenden Recherchen findet Kaspar nicht nur die mit einem Neo-Nazi in einem völkischen Dorf in Mecklenburg lebende Svenja und erfährt deren dramatisch verlaufene Lebensgeschichte, sondern auch die von der rechtsnationalen Ideologie durchdrungene Enkelin Sigrun. Mit schier endlosem Verständnis und voller Vertrauen in die heilende Kraft von Kunst, Literatur und besonders Musik beginnt Kaspar, Sigrun behutsam Alternativen zur völkischen Gesinnung nahezubringen.
Wenn die Latte zu hoch hängt Auf neue Romane von Bernhard Schlink freue ich mich vor allem wegen des immer gut gewählten und recherchierten historischen Bezugs. Entsprechend waren meine Erwartungen groß, erfüllten sich jedoch dieses Mal nur teilweise, obwohl der zeitgeschichtliche Hintergrund wieder ausgesprochen erhellend ist, sowohl hinsichtlich der deutsch-deutschen Frage als auch der mir bisher unbekannten, kurios anmutenden völkischen Gemeinschaften. Bedauerlicherweise ist jedoch der Brückenschlag zwischen beiden Themen zu konstruiert. Die schablonenhaften, seltsam emotionslos agierenden Figuren wurden vor meinen Augen nie lebendig, seien es der bis zur Unglaubwürdigkeit gutmütige, duldsame Schöngeist Kaspar, die in ihrer Rastlosigkeit überzeichnete Birgit, Sigruns klischeehafte Nazieltern, die ihre Tochter aus finanziellen Erwägungen bedenkenlos wochenweise einem Wildfremden mit völlig konträren Ansichten überlassen oder Sigrun selbst, die zwar in ihrer rechten Verblendung, nicht jedoch als Teenagerin an einer normalen Schule glaubhaft ist. Sowohl die steifen Dialoge mit einem Hang ins Didaktische als auch Kaspars mit rhetorischen Fragen gespickte innere Monologe gingen mir auf die Nerven. Positiv überrascht hat mich dagegen das Ende, das glücklicherweise ohne Rührseligkeit auskommt.
Die Enkelin wird mir nicht so im Gedächtnis bleiben, wie es die zweifellos interessanten Themen verdient hätten. Das ist schade, denn Bernhard Schlink kann es besser.
Bernhard Schlink: Die Enkelin. Diogenes 2021 www.diogenes.ch
Weitere Rezension zu einem Roman von Bernhard Schlink auf diesem Blog:
Der Sommerurlaub 2021 in der Nähe von Husum, der Geburtsstadt von Theodor Storm (1817 – 1888), seiner „grauen Stadt am Meer“, brachte mich auf die Idee, wieder einmal seine frühe Novelle Immensee zu hören.
Immensee wurde erstmals 1849 im Volksbuch auf das Jahr 1850 für Schleswig, Holstein und Lauenburg veröffentlicht. 1851 erschien die Novelle überarbeitet und auf das Wesentlichste gekürzt in einem Band mit dem Titel Sommergeschichten und Lieder. Es ist die sehr lyrische, noch in der Epoche der Romantik verhaftete Geschichte einer verlorenen Liebe, erzählt aus der Sicht eines alten, alleinlebenden Mannes, der sich an einem Abend im Spätherbst mittels eines einzigen Wortes in seine Jugend zurückversetzt:
„Elisabeth!“, sagte der Alte leise; und wie er das Wort gesprochen, war die Zeit verwandelt – war er in seiner Jugend.
Elisabeth und Reinhard verbrachten die Jahre ihrer Kindheit und Jugend zusammen und der fünf Jahre ältere Junge erzählte dem kleinen Mädchen Märchen und schrieb Gedichte. Doch als er zum Studium wegging, brach er sein Versprechen, Elisabeth Märchen zu schicken. Er fühlte sich ihrer zu sicher, genoss seine Freiheit, obwohl er ahnte, dass auch sein Freund Erich um sie warb. Als Reinhard die erlösenden Worte Elisabeth gegenüber nicht sprach, sondern sie auf die Zeit nach seiner endgültigen Rückkehr verschob, gab die junge Frau schließlich dem Drängen ihrer Mutter nach und nahm Erichs dritten Antrag an.
Bei einem Besuch Jahre später auf Gut Immensee, das Erich mit Elisabeth bewirtschaftete, erlebte Reinhard die schwesterliche Verbundenheit der geliebten Frau zu ihrem Mann und die gegenseitige Dankbarkeit des Paares. Er verließ das Haus und kehrte nie wieder.
Auf einer CD mit knapp 64 Minuten Laufzeit liest Christian Standtke die Novelle, die Theodor Storm berühmt machte, sehr gut zum Grundton des Textes passend: wehmütig, ruhig und melancholisch. Ich war überrascht, wie sehr der Text, den Theodor Storm mitten in der industriellen Revolution und fast zeitgleich zum Kommunistischen Manifest von Karl Marx und Friedrich Engels verfasste, aus der Zeit gefallen scheint. Wer sich jedoch ganz auf den schwermütigen Ton einlässt, den nimmt die Novelle mit in eine ferne Epoche, in der Mädchen passiv zuhause warteten und sich von versorgungsfixierten Müttern in ungeliebte Ehen drängen ließen. Ein Abend im Spätherbst am prasselnden Kaminfeuer eignet sich dafür besonders gut.
Theodor Storm: Immensee. Sprecher: Christian Standtke. Argon 2003 www.argon-verlag.de
Eine Familie ist eine Wiege, ein Gefängnis, ein Giftschrank, ein Hafen. (aus: „Eine gewöhnliche Familie“ von Sylvie Schenk)
Edgar Selge ist als großartiger Film- und Theaterschauspieler bestens bekannt. Nun hat er sich – wie seine Kollegen Robert Seethaler, Joachim Meyerhoff, Matthias Brandt, Christian Berkel oder Andrea Sawatzki – als Schriftsteller betätigt. Ein langgehegtes Vorhaben, wie er selbst sagt, das er aber erst in den letzten vier bis fünf Jahren tatsächlich begonnen und nun, während der Pandemie, vollendet hat. Es ist ein autofiktionales Romandebüt, keine Autobiografie, in dem der Protagonist und Ich-Erzähler nicht zufällig Edgar heißt. In kurzen Episoden mischen sich Erlebtes und Erfundenes, wobei es mich überhaupt nicht störte, das eine nicht vom anderen unterscheiden zu können. Meist ist der 1948 geborene Edgar zwölf Jahre alt, manchmal wird aber in nicht-chronologischer Abfolge vor- und zurückgeblendet und die Stimme des Kindes wird immer wieder von der des 73-jährige Autors überlagert. Dass es trotzdem jederzeit passt, ist dem meisterhaften Erzähler Edgar Selge zu verdanken, der berichtet, reflektiert, fragt, oft keine Antwort findet und spürbar schwer an seiner Kindheit trägt.
Bildungsbürgertum im Nachkriegsdeutschland Im Hause von Dr. Edgar Selge, Gefängnisdirektor der Jugendstrafanstalt Herford und leidenschaftlicher Hobbypianist, lebt die Familie „praktisch zwischen zwei Hauskonzerten“ (S. 9). Geladen sind auch Gefangene, die bei dieser Gelegenheit die von ihnen hergestellten Möbel im Hause ihres Chefs bewundern. Auch der nur mittelmäßige Klavierschüler Edgar junior sitzt im Publikum und beobachtet hellwach das Geschehen.
Seinen Eltern dienen Musik, Literatur und Kunst zur Verdrängung der Vergangenheit und als Beweis für Kontinuität:
Der Krieg ist verloren, der Nationalstolz im Eimer, die Nachkriegszeit haben sie überstanden, mit Ach und Krach, aber die Kultur ist übrig geblieben. Davon sind sie überzeugt. Auch wenn kein jüdischer Künstler mehr im Land ist. (S. 18)
Edgar junior bedauert, dass er den Krieg im Gegensatz zu seinen beiden älteren Brüder verpasst hat:
Der Krieg ist die Zeit, wo alles passiert ist. Alle zehren vom Krieg. Alle beziehen ihre Kraft aus dieser Zeit. Auch wenn sie sich davon abstoßen. Nur ich habe keine Erinnerungen. (S. 89)
Ein Vorgeschmack auf die 68er-Generation Umso heftiger befeuert er die politischen Diskussionen bei Tischgesprächen zwischen den im Nationalsozialismus sozialisierten Eltern und den kompromisslos-progressiven Brüdern. Lieber sterben will der Vater, als von den Sozis regiert werden, und rastet wegen einer Bundestagdebatte zur Aufhebung der Verjährungsfrist von Nazimorden aus. Als Leiter des Zuchthauses Werl fraternisierte er so offen mit den dort einsitzenden Ex-Wehrmachtsoffizieren wie Kesselring, von Falkenhorst oder von Manstein, dass die Briten ihn entließen. Ein persönlicher Dank dieser Kriegsverbrecher steht im familieneigenen Bücherschrank.
Warum! Er! Mich! Schlägt! Mehr noch als unter gelegentlichen sexuellen Übergriffen leidet der sensible Edgar unter den väterlichen Prügelattacken, die ihm mit Gewalt Moral einbläuen sollen. Trotzdem schützt er den Vater:
Ich will nicht zugeben, von jemandem geschlagen zu werden, den ich liebe. Und noch weniger will ich zugeben, dass seine Schläge meine Liebe nicht ausgelöscht haben. Ich will nicht einer sein, der den liebt, der ihn schlägt. (S. 131)
Eine unbedingt lesenswerte deutsche Familiengeschichte der Nachkriegszeit, bravourös geschriebene, lakonisch und bisweilen witzig, unaufdringlich, mitreißend, unter die Haut gehend und mit einem Epilog, der garantiert niemand unberührt lässt.
Edgar Selge: Hast du uns endlich gefunden. Rowohlt 2021 www.rowohlt.de
Die beiden ersten schmalen Bände ihrer autofiktionalen, inzwischen als Kopenhagen-Trilogie betittelten Romane verfasste die dänische Schriftstellerin Tove Ditlevsen(1917 – 1976)1967 in einer Entzugsklinik. Im Frühjahr 2021 erschienen sie unter den Titeln Kindheit und Jugend im AufbauVerlag erstmals auf Deutsch, hervorragend übersetzt von Ursel Allenstein. Den dritten Teil, Abhängigkeit, aus dem Jahr 1971 veröffentlichte der SuhrkampVerlag1980 unter dem nicht ganz so gut passenden Titel Sucht, denn der dänische Originaltitel Gift ist zweideutig und kann sowohl mit „Sucht“ als auch mit „verheiratet“ übersetzt werden – ein Hinweis auf Tove Ditlevsens vier problematische Ehen.
Kindheit erzählt von Tove Ditlevsens ersten düsteren 14 Jahren in einem Kopenhagener Arbeiterstadtteil ohne Aussicht auf eine höhere Schulbildung, aber mit dem unstillbaren Wunsch, Dichterin zu werden. Jugend umfasst die Jahre in wechselnden Anstellungen bis zu ihrer ersten Gedichtveröffentlichung in einer literarischen Zeitschrift und der ersten Gedichtsammlung 1939. Der 30 Jahre ältere Herausgeber der Zeitung, Viggo F. Møller, wurde ihr erster Mann.
Toves Unglück mit den Männern Während ihrer zweiten Ehe mit dem Studenten Ebbe konnte sie mit ihren Einkünften aus der Schriftstellerei bereits ihn und die Tochter Helle unterhalten. Nichts war für sie wichtiger als das Schreiben:
Aber für mich ist das Leben nur ein Genuss, wenn ich schreiben kann. (S. 64)
Das änderte sich schlagartig, als der Medizinstudent Carl Ryberg ihr anlässlich einer Abtreibung das opioide Schmerzmittel Pethidin spritzte. Fortan konnte sie an nichts anderes mehr denken:
Ich bin einzig und allein von dem Gedanken besessen, es noch einmal zu erleben, und Ebbe ist mir vollkommen gleichgültig geworden; wie alle Menschen außer Carl. (S. 104)
Während der fünf „Schreckensjahre“ mit dem geisteskranken Carl gebar sie ein weiteres Kind, fälschte Methadonrezepte, konnte nur noch mit Chloralhydrat schlafen und schließlich nicht mehr schreiben:
Dann hört die Zeit auf zu existieren. Eine Stunde kann wie ein Jahr sein und ein Jahr wie eine Stunde. Es hängt davon ab, wie viel oder wenig in der Spritze ist. (S. 140)
Hilfe in letzter Minute Abgemagert auf 30 Kilogramm rettete sie sich in eine Klinik, durchlitt unvorstellbare Entzugsqualen, begann wieder zu schreiben, wurde rückfällig, lernte einen neuen Mann kennen und musste akzeptieren, nie mehr ganz gesund zu werden:
Ich war von meiner jahrelangen Abhängigkeit geheilt, aber noch heute erwacht die alte Sehnsucht manchmal ganz leise in mir, wenn ich mir Blut abnehmen lasse oder an einer Apotheke vorbeigehe. Sie stirbt nie ganz, solange ich lebe. (S. 176)
#tovelesen Nach der Düsternis von Kindheit und der eher hoffnungsvollen Stimmung in Jugend erwischte mich die Beklemmung in Abhängigkeit mit voller Wucht. Nie habe ich Vergleichbares gelesen über eine Sucht, so knapp, präzise und schonungslos offen. Zwar nahm meine Sympathie für Tove Ditlevsen im Laufe der Bände kontinuierlich ab, aber das Porträt einer ambivalenten Frau, die so gerne normal und gewöhnlich sein wollte und es doch nicht war, die unter ihrer fehlenden Bildung litt und nur beim Schreiben Erfüllung fand, ist ein ganz außergewöhnliches Leseerlebnis. Der derzeitige Hype in vielen Ländern ist daher absolut berechtigt.
Ich freue mich sehr, dass der Aufbau Verlag im Frühjahr 2022 mit Gesichter einen weiteren Schlüsselroman der Autorin zugänglich macht.
Tove Ditlevsen: Abhängigkeit. Aus dem Dänischen von Ursel Allenstein. Aufbau 2021 www.aufbau-verlage.de
Weitere Rezensionen zu Romanen von Tove Ditlevsen auf diesem Blog:
Die ersten 14 Jahre ihres Lebens bis 1932 waren Thema in Kindheit, Teil eins der autofiktionalen Kopenhagen-Trilogie von Tove Ditlevsen (1917 – 1976), die im Frühjahr 2021 in moderner Ausstattung im Aufbau Verlag erschien. Nur Teil drei, Abhängigkeit, gab es bereits 1980 unter dem Titel Sucht im Suhrkamp Verlag auf Deutsch, allerdings ohne nur annähernd den derzeitigen Hype auszulösen.
Nahtlos schließt der zweite Band Jugend an Kindheit an. Beide Romane verfasste Tove Ditlevsen 1967 in einer Entzugsklinik. Der Ich-Erzählerin Tove, deren biografische Eckdaten bis auf das um ein Jahr verlegte Geburtsjahr exakt mit denen der Autorin übereinstimmen, bleibt als Kind aus prekärem Arbeitermilieu trotz Begabung das Gymnasium verschlossen. Es beginnt eine wilde Abfolge von Anstellungen, zunächst in der Hauswirtschaft, dann in Büros, wo sie immerhin Maschineschreiben und Stenografie lernen darf. Ihr Traum vom Erfolg als Lyrikerin lebt im Geheimen weiter, obwohl ihr Vater diese Möglichkeit für ein Mädchen ausschließt:
Ich kann mir selbst nicht erklären, warum ich mir so sehr wünsche, dass meine Gedichte gedruckt werden und sich Menschen, die ein Gespür dafür haben, daran erfreuen können. (S. 79)
Der Zipfel der Welt
Als Tove vom Tod des Redakteurs Brochmann erfährt, der ihr Hoffnung auf eine Veröffentlichung ihrer Gedichte zu einem späteren Zeitpunkt gemacht hatte, ist es „der schwerste Tag ihres Lebens“ (S. 15). Sie weiß, dass der Weg zur Schriftstellerin über Männer mit Verbindungen führt. Doch auch der Antiquar Krogh, von dem sie sich Unterstürzung verspricht, verschwindet plötzlich:
Für die Welt bin ich nicht von Bedeutung, und immer, wenn ich einen Zipfel von ihr erhasche, entgleitet sie mir wieder. Menschen sterben, ihre Häuser werden abgerissen. Die Welt verändert sich unaufhaltsam, und nur die Welt meiner Kindheit bleibt bestehen. (S. 33)
Mit ihrer neuen Freundin Nina wirft sich Tove ins Kopenhagener Nachtleben und macht Männerbekanntschaften, hauptsächlich, um die für ihre Lyrik entscheidenden Erfahrungen zu sammeln. Mit 18 löst sie sich aus den Fesseln ihrer Familie und bezieht samt einer gemieteten Schreibmaschine ein ärmliches Zimmer.
Erste Veröffentlichungen
Ihr Gespür dafür, den richtigen Männern von ihren Gedichten zu erzählen, beschert ihr den ersehnten „Zipfel von jener Welt […], nach der ich mich sehne“ (S. 116) in Form der Adresse des Herausgebers der Literaturzeitschrift Wilder Weizen: Viggo F. Møller. Der über 30 Jahre ältere Mann druckt nicht nur ihr erstes Gedicht, Til mit døde barn (An mein totes Kind), sondern unterstützt 1939 auch die Veröffentlichung ihres ersten Gedichtbands Mädchenseele, eröffnet ihr die Welt der Literaten und wird ihr erster Ehemann:
Er ist der Mensch, auf den ich mein ganzes Leben gewartet habe. (S. 121)
Schonungslos offen Jugend erschien mir im Ton trotz der Schilderungen sexueller Übergriffe, prekärer Lebens- und Arbeitsverhältnisse und weiblicher Diskriminierung optimistischer als der düstere Band Kindheit, der mir noch eine Nuance besser gefiel. Fast ausgeblendet werden die politischen Wirren der 1930er-Jahre in Dänemark und weltweit. Gleich sind beiden Teilen der lineare, umwerfend nüchterne, schonungslos offene und bisweilen humorvolle Erzählstil und die Geschichte eines Mädchens, das zwischen Zielstrebigkeit und Selbstzweifeln aufgrund ihrer Herkunft, Bildung, Sprache und Kultur schwankt.
Ein namenloser Ich-Erzähler und Schriftsteller reist im Sommer 2018 mit seiner Mutter Celina nach New York und die Ostküste hinauf gen Norden, den gesamten Ballast der gemeinsamen Familiengeschichte im Gepäck. Geplant war nur eine gemeinsame Woche in New York, anschließend wollte man getrennte Wege gehen, doch kaum waren die Flüge gebucht, informierte die Mutter ihn über ihre geänderten Absichten. Der 41-jährige Sohn mit unübersehbaren biografischen Gemeinsamkeiten zum Autor Matthias Nawrat fühlt sich ausgetrickst, um seine „Allein-Woche“ in den Neuenglandstaaten betrogen. Überhaupt vermutet die Mutter zurecht, der Sohn hätte sie nur aus Mitleid mitgenommen:
Ich hatte die Reise nach New York meiner Mutter zuliebe vorgeschlagen. Sie behauptete seit einigen Jahren immer wieder, dass weder mein Bruder noch ich gern Zeit mit ihr verbrachten, dass niemand von uns sie wirklich möge. Sie sei trotz der Scheidung von meinem Vater immer für alle da gewesen, habe die Familie zusammengehalten, aber für sie interessiere sich keiner. Ich hatte gehofft, dass mein Vorschlag, gemeinsam nach New York zu fliegen, sie endlich vom Gegenteil überzeugen würde. (S. 11)
Kein gutes Omen
Über der Reise liegen von Beginn an die Schatten der Überrumpelung und der unbewältigten Mutter-Sohn-Probleme. Nur ein Unfall der Mutter unmittelbar nach der Ankunft verhindert eine frühere Eskalation, denn zur unterdrückten Wut des Sohnes kommt nun Sorge über das entstellte Gesicht der Mutter. Doch unaufhaltsam schaukelt der Konflikt sich hoch, altbekannte gegenseitige Vorwürfe werden erst leise, dann immer lauter hörbar bis zur offenen Auseinandersetzung in Camden, Maine, am nördlichsten Punkt der Reise. Während die Mutter sich und ihre Aufopferung für die Familie nach der Migration von Polen nach Deutschland nicht genug gewürdigt sieht, verbittet der Sohn sich ihre übergriffige Einmischung in sein Leben:
Was kann ich denn dafür, dass eure Ehe nicht funktioniert hat?, sagte ich. Was hat das mit mir zu tun? Ich will, dass du etwas daraus lernst, sagte meine Mutter. Was soll ich denn daraus lernen?, sagte ich. Ich will das nicht mehr hören. Ich will darüber nicht mehr sprechen. Ich habe mein eigenes Leben und meine eigenen Probleme. (S. 210)
Anderes als erwartet
Positive Rezensionen im Feuilleton, die vielversprechende Kombination aus Roadmovie durch eine mir bekannte Landschaft und ein Mutter-Sohn-Konflikt sowie das gelungene Cover haben mich bewogen, diesen schmalen Roman zu lesen. Am Ende bleibe ich allerdings zwiegespalten zurück, weil mir die Geschichte etwas zu unspektakulär war und die Landschaftsbeschreibungen zu kurz kamen. Ich habe die Lektüre auch nicht als „hochkomischen Roman einer nicht ganz einfachen Beziehung“ empfunden, wie es der Umschlagtext verspricht, sondern als eine traurige, kaum aufzulösende Entfremdung zweier auf ihrer Überzeugung des Nichtverstandenwerdens beharrender Protagonisten. Immer dann allerdings, wenn es um die Migrationsgeschichte der Familie ging, die das Verhalten der Mutter verständlicher macht, wurde es interessant, ebenso bei den Gedanken des Protagonisten zum eigenen Schreiben und den Gesprächen mit erstaunlich offenen Reisebekanntschaften. Nervig trotz ansonsten schöner Sprache ist allerdings die Wiederholung der Wörter „sagte“ und „fragte“ in den Dialogen, so wie beim oben zitierten Abschnitt, teilweise mehr als ein Dutzend Mal pro Seite.
Matthias Nawrat: Reise nach Maine. Rowohlt 2021 www.rowohlt.de
Seit 2017 veröffentlicht der Diogenes Verlag die Bücher von Kent Haruf (1943 – 2014) postum, beginnend mit seinem letzten Werk Unsere Seelen bei Nacht. Alle insgesamt sechs Romane spielen in der fiktiven 3000-Einwohner-Kleinstadt Holt, Colorado im Mittleren Westen der USA. Die Erzählperspektiven wechseln, ebenso die Protagonistinnen und Protagonisten, an denen die großen Themen des Lebens abgehandelt werden, aber gelegentlich kann man bei der Lektüre alten Bekannten wiederbegegnen. Nicht so jedoch bei Ein Sohn der Stadt, ursprünglich Kent Harufs zweitem Roman und nun als fünfter der sechs auf Deutsch erschienen, bei dem ich niemanden wiedererkannt habe.
Jack Burdette, ein Antiheld Der titelgebende „Sohn der Stadt“ ist Jack Burdette, ein ausgemachter Bösewicht und Unsympath, der zeitlebens für Unfrieden in Holt und darüber hinaus gesorgt hat, ein Egozentriker, der für den eigenen Vorteil gewissenlos über Leichen geht. Einst erlagen die Holter seinem Charme und vergötterten ihn trotz offensichtlicher Charakterfehler als Held und Star des örtlichen Footballteams. So geblendet waren sie, dass sie ihn gegen alle Vernunft zum Manager der Getreide-Kooperative machten – mit fatalen Folgen. Als sie ihren Irrtum erkannten, hatte Jack sich längst abgesetzt. Ihr unkontrollierter Hass richtete sich daraufhin in abscheulicher Weise gegen seine schuldlose junge Frau Jessie, aber auch gegen Jacks unglücklichen Mittäter. Die ohnmächtige Wut nach dem Betrug, die nach einem Ventil schrie, brachte die dunkelste Seite der Holter Seelen ans Licht und machte aus den eigentlich harmlosen Bewohnerinnen und Bewohner einen rasenden Mob.
Als Jack zu Beginn des Romans im Herbst 1985 nach acht Jahren überraschend zurückkehrt, heruntergekommen zwar, aber provozierend wie eh und je, reißen kaum vernarbte Wunden wieder auf:
Das lokale Phänomen war wieder da. (S. 245)
Kurze Zeit hoffen die betrogenen Holter auf Genugtuung. Aber warum ist Jack Burdette überhaupt nach Holt zurückgekehrt? Und können sie gegen einen gewissenlosen Siegertypen wie ihn tatsächlich gewinnen?
Kein unbeteiligter Erzähler Der Holter Journalist Pat Arbuckle ist der Chronist des bedrückenden Geschehens, ein ehemaliger Schulkamerad von Jack, der ihn – wie alle – lange nicht durchschaut hat. Pat ist Herausgeber des wöchentlich erscheinenden Kleinstadtanzeigers Holt Mercury und hat eine familiäre Tragödie hinter sich. Seine scheinbar neutrale Perspektive erweist sich als geschickte Täuschung Kent Harufs, denn Pat ist persönlich viel mehr involviert, als es zunächst den Anschein hat…
Verbrannte Erde Zwar sind mir die erzkonservativen Bewohnerinnen und Bewohner Holts trotz ihrer drolligen Kauzigkeit, ihrer Klatschsucht und Verstocktheit in den letzten Jahren überaus ans Herz gewachsen und ich freue mich über jede neue Begegnung mit ihnen, aber in Ein Sohn der Stadt wird diese Sympathie auf eine harte Probe gestellt. Kent Haruf beschreibt melancholisch, unaufgeregt, prägnant und äußerst spannend, wie ein einzelner Blender Macht über eine ganze Kleinstadt erlangen und wohin hilflose Wut führen kann. Bei aller Kritik am Verhalten der Holter galt ihnen doch nach dem furiosen Ende mein Mitgefühl. Traurig, dass es nur noch einen weiteren Band aus Holt geben wird!
Kent Haruf: Ein Sohn der Stadt. Aus dem Amerikanischen von pociao und Roberto de Hollanda.Diogenes 2021 www.diogenes.ch
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Wenn alte Menschen Hilfe benötigen, nicht ins Heim möchten und die Angehörigen sie nicht pflegen können oder wollen, kommen osteuropäische Pflegekräfte als tragende Säule der Altenpflege ins Spiel. Genaue Zahlen gibt es nicht, doch gehen Fachleute von einigen Hunderttausend Pflegemigrantinnen aus, vor allem aus Polen, Rumänien, Bulgarien oder der Ukraine. Ihre persönlichen Schicksale und die ihrer zurückgelassenen Familien bleiben meist im Dunkeln.
Der italienische Autor Marco Balzano greift solche verborgenen Themen gerne auf, zuletzt das Schicksal der Südtirolerinnen und Südtiroler in Ich bleibe hier. Für seinen Roman Wenn ich wiederkomme hat er über Rumäninnen in italienischen Haushalten und ihre sogenannte „Italienkrankheit“ recherchiert, hat mit vielen von ihnen gesprochen, in Rumänien Einrichtungen für zurückgelassene Kinder und Jugendliche, die „Eurowaisen“, besucht und sich ein hohes Ziel gesetzt:
Es zu schreiben, war für mich ein Versuch der Wiedergutmachung. (Nachwort S. 311)
Eine Familie von vielen Aus drei Perspektiven schildert Marco Balzano das Leben der Familie Matei aus einem ostrumänischen Dorf an der moldawischen Grenze. Im ersten Teil erfahren wir durch Manuel, wie die Mutter Daniela die Familie ohne Ankündigung verließ, als er zwölf Jahre alt war, seine Schwester Angelica zwanzig. Mit einer illegalen Beschäftigung als Altenpflegerin in Mailand möchte Daniela die finanzielle Notlage durch die Arbeitslosigkeit des antriebsschwachen Ehemanns lindern. Manuel verliert nacheinander die Mutter, den Vater, der Arbeit in Russland findet, die Schwester, als sie ein Architekturstudium beginnt, und den geliebten Großvater. Unausweichlich kommt es zur Tragödie, als die exklusive Privatschule sich als Qual entpuppt, die Einsamkeit immer unerträglicher und der sporadische Kontakt zur Mutter von zunehmender Entfremdung und Befangenheit überschattet wird:
Ein unbekanntes Schweigen drückte uns nieder, und ich wusste weder ein noch aus. (S. 33)
Im zweiten Teil, dem umfangreichsten, erfahren wir Danielas Sicht: die Alternativlosigkeit ihres Weggehens, die Schuldgefühle, die unerfüllten Träume und ihr von Abhängigkeit und Rassismus geprägtes Leben in Italien:
„Ihr habt echt ein Händchen im Umgang mit unseren Alten und Kinder…“ „Wen meinen Sie mit >ihr<, Signora?“ „Na, ihr aus dem Osten. Ihr könnt das besser als Philippinas, dafür können die besser putzen, stimmt’s?“ (S. 185)
Erzählerin im dritten Teil ist Angelica. Ihre Promotion beweist Daniela, dass ihr Opfer nicht vergebens war. Zwar ist Angelica ihrer Mutter dankbar, andererseits prangert sie deren ausschließliche Fixierung auf das Geld an, möchte selbst einen anderen Weg gehen und fühlt sich um ihre Jugend gebracht:
Mein Vater mag alle möglichen Mängel dieser Welt haben, aber er ist der Einzige in der Familie, der mich nie ausgenutzt hat.“ (S. 270)
Melancholisch und relevant Mein anfängliches Verständnis für Daniela und ihre Notlage und meine Bewunderung für ihren Ehrgeiz bezüglich der Ausbildung ihrer Kinder schwanden leider im Laufe des Romans. Wie sie Manuel und Angelica immer fremder wird, so erging es auch mir, und ich konnte zunehmend weniger Mitgefühl für ihre Sturheit aufbringen. Marco Balzano hat angesichts seines großen Materialvorrats viel in diese Figur gepackt, unter anderem auch eine unkommentierte Ceaușescu-Nostalgie, die mich angesichts von dessen unzweifelhaften Verbrechen stört. Fast keine Rolle spielt dagegen der Vater. Trotzdem ist der melancholische, einfach geschriebene Roman unbedingt zu empfehlen, denn er rückt Menschen ins Licht, mit denen wir – direkt oder indirekt – in Berührung kommen, von denen wir aber nichts wissen.
Marco Balzano: Wenn ich wiederkomme. Aus dem Italienischen von Peter Klöss. Diogenes 2021 www.diogenes.ch
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